SN-CZ: 500.000 Euro für Wald & Jagd

SN-CZ: Was da alles drinsteckt…

Von Sven Günther
Erzgebirge. SN-CZ. Vier Buchstaben, ein Bindestrich und die Abkürzung für ein Füllhorn, aus dem kräftig EU-Fördermittel fließen. Das “Kooperationsprogramms zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik 2014-2020” macht diverse Projekte möglich.

So bekommen Annaberg-Buchholz und Gottesgab jetzt 500.000 Euro für ein Unterfangen, das den Namen “Erhöhung der Vielfalt der Wälder in der Region Zentrales Erzgebirge trägt.”

Mit dem Geld werden:

– Tannen, Buchen, Bergahorn und Ebereschen gepflanzt
– Wildbestände gesenkt, weil der Wildverbiss in extremen Lagen bis zu 70 Prozent beträgt
– Bäume durch Zäune und Einzelgitter geschützt
– Exkursionen und Umweltbildung für Schulklassen finanziert
– Informationstafel auf- und Broschüren erstellt
– Schuss-Schneisen gebaut
– 40 Jagd-Kanzeln errichtet

Wie der 1130 Hektar große Stadtwald von Annaberg-Buchholz und die Wälder um Gottesgab zusammenhängen, um als sächsisch-tschechische Gemeinschaftsprojekt deklariert zu werden, bleibt offen

Kritiker schimpfen auf das Programm SN-CZ, fragen, ob es notwendig ist, derart hohe Summe an Steuermitteln für das eine oder andere Projekt auszugeben.

Einige Beispiele:

Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt bekommt zusammen mit der Stiftung Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal und dem Verein Ländliches Gebiet Liberec 500.000 Euro für den Erhalt alter Obstsorten.

Für “Viva la musica – Kultur in den Partnerstädten Chemnitz und Usti nad Laben” werden 800.000 Euro bezahlt.

Eine Million Euro fließt in das Projekt “Traditionelle Handwerke in der Region Euregio Egrensis.

Das Projekt “Naturzwerge versetzten Berge” in Reichenbach (Oberlausitz) und Svor (Tschechien) ist der EU eine Million Euro Wert.

Im Vogtland gibt es das Vorhaben “Kulturweg der Vögte”, das mit 1,7 Millionen Euro unterstützt wird.

Das Gymnasium Teplice und der Umweltzentrum Dresden erhalten unter dem Titel “MUNDANI” 1,3 Millionen Euro für die “grenzübergreifende Wissensvermittlung zu den Themen Umwelt, Frieden und Gerechtigkeit”.

Für den Verein “Die Brücke” Most, ein Bildungsinstitut in Usti nad Labem und das Bildungsinstitut PSCHERER gGmbH hat die EU 1,2 Millionen Euro für die Entwicklung eines Planspieles für Kinder zum Thema Demokratie und Toleranz übrig.

Die Hochschule Zittau/Görlitz, die Uni Dresden und die Technische Uni Liberec werden mit 800.000 Euro bei der “Entwicklung eines grenzübergreifenden Lehrplanes auf dem Gebiet der Kunststofftechnik” unterstützt.

784.000 Euro sind für die “Elbe Ruderakademie” vorgesehen.

Das Projekt “Nutzpflanzen und deren Verwendung – Kinder erforschen regionale Kreisläufe” kostet 278.000 Euro.

Kosten für das Thema: “Konrad Zuse schaut über die Grenze”? 421.000 Euro.

Für eine interaktive Karte “Böhmisch-sächsische Literaturlandschaft” werden 577.000 Euro eingeplant.

434.000 Euro lässt sich die EU die Untersuchung der Bewegungsaktivitäten der Kinder in der Region Karlsbad und Chemnitz kosten, Umweltbildung zum Thema Abfallvermeidung in Liberec und Görlitz 303.000 Euro.

Odcom – wiedermal eine Messung zum Thema Luftverschmutzung am Erzgebirgskamm – ist mit 1,6 Millionen veranschlagt.

Der Aufbau eines zweisprachigen grenzüberschreitenden Informationsportals für Menschen mit Behinderung wird von der EU mit 859.000 Euro gefördert und “Basketball als Brücke für die Jugend” an der Elbe/Labe wird mit 700.000 Euro unterstützt.
Die Liste ließe sich leicht weiter fortführen. Wer staunen will: Hier finden Sie die komplette Übersicht der Projekt.

http://www.sn-cz2020.eu/de/foerdergrundlagen/liste_der_vorhaben/index.jsp