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Artikel von: Redaktion
16.06.2022

So berechnet sich der Bauzins

Symbolbild: Pixabay
So berechnet sich der Bauzins

Ein Preisvergleich ergibt für Verbraucher fast immer Sinn, ganz besonders, wenn es um eine Baufinanzierung geht. Denn in diesem Fall haben selbst kleine Veränderungen große Auswirkungen auf die Höhe der Hypothekenzinsen. Aus diesem Grund verraten wir in diesem Beitrag, durch welche Faktoren die Zinshöhe beeinflusst wird und wie Verbraucher hierbei sparen können.

Durch günstigen Zinssatz Geld sparen

Für die meisten Menschen stellt der Kauf einer Immobilie eine der größten Investitionen in dem eigenen Leben dar. Denn der Darlehensbetrag ist bei einer Baufinanzierung in der Regel relativ hoch und die Laufzeiten sind überdurchschnittlich lang. Aus diesem Grund haben bereits kleinste Veränderungen enorme Auswirkungen auf die Höhe der Hypothekenzinsen. Denn schon ein um 0,2 Prozent höherer Jahreszins würde einen Preisaufschlag von 4300 Euro zur Folge haben.

Die allgemeine Zinsentwicklung

Der Zinssatz hängt nicht allein von der Wahl des Bankinstitutes ab, sondern auch von der allgemeinen Zinsentwicklung. Diese richtet sich nach dem Leitzins der Europäischen Zentralbank, weshalb während einer Niedrigzinsphase auch der Hypothekenzins niedriger ist. Das gilt allerdings auch im Falle von steigenden Zinsen, was für den Verbraucher mitunter einen Nachteil darstellen kann, je nachdem, wann dieser sich eine Immobilie finanzieren möchte. Und darüber hinaus schwankt die Zinshöhe auch in Zeiten, in denen sich der Leitzins nicht großartig verändert, was dem Anleihenmarkt geschuldet ist, wo viele Hypothekenbanken das Geld für die eigenen Baudarlehen erwirtschaften.

Die Hypothekenzinsen beinhalten die Zinserwartung

Die Rendite, die ein Anleger für eine Anleihe erhält, hängt immer von der langfristig erwarteten Zinsentwicklung auf dem Markt ab. Wird damit gerechnet, dass die Zinsen in der Zukunft ansteigen, so wirkt sich die auch auf die Renditen solcher Anleihen und damit auch auf die Refinanzierungskosten für einen Baukredit aus. Diese zusätzlichen Kosten geben die Banken dann in Form von höheren Hypothekenzinsen an die eigene Kundschaft weiter. Erwartete Zinsänderungen werden somit bei der Höhe der Hypothekenzinsen bereits berücksichtigt.

Ein hohes Eigenkapital wirkt sich auf die Bauzinsen aus

Auch das Risiko eines Ausfallrisikos beeinflusst die Höhe des individuellen Jahreszinses. Aus diesem Grund haben auch die eigene Kreditwürdigkeit sowie das eingebrachte Eigenkapital einen großen Einfluss auf die Höhe der Hypothekenzinsen.

Wie viel Eigenkapital wird benötigt?

Je höher das eingebrachte Eigenkapital, umso niedriger das Ausfallrisiko für den Kreditgeber. Wer daher viel Eigenkapital einbringt, der kann in der Folge mit niedrigen Hypothekenzinsen rechnen. Im besten Fall sollte der Kreditnehmer dazu in der Lage sein, mindestens 20 Prozent des Kaufpreises sowie alle anfallenden Nebenkosten durch das eingebrachte Eigenkapital zu finanzieren.

Die Zinshöhe wird durch die Bonität beeinflusst

Die Bonität des Kreditnehmers dient der Bank als Sicherheit, ebenso wie ein regelmäßiges Einkommen. Zudem wird die Bank eine Schufa-Auskunft einholen, wodurch der Kreditgeber besser einschätzen kann, wie es um die Zahlungsmoral des Kreditnehmers bestellt ist und ob dieser sich überhaupt eine Baufinanzierung leisten kann. Dabei gilt immer: Je höher die eigene Bonität, umso geringer das Ausfallrisiko für die Bank, wodurch die Zinsen niedriger ausfallen.

Eine lange Zinsbindung sorgt für Sicherheit

Im Falle einer Niedrigzinsphase sollte der Kreditnehmer die Zinsen für einen möglichst langen Zeitraum festschreiben lassen, zum Beispiel für 20 Jahre. Dadurch wird die Finanzierung dauerhaft berechenbar und man braucht sich keine Sorgen um steigende Zinsen zu machen. Sollten die Zinsen dagegen weiter sinken, so kann der Kreditnehmer nach 10 Jahren von einem gesetzlichen Kündigungsrecht Gebrauch machen, um den Restbetrag zu einem günstigeren Zinssatz zu finanzieren.

Umso kürzer die Laufzeit, desto höher die Tilgungsrate

Da niemand zuverlässig voraussagen kann, wie hoch die Hypothekenzinsen in 10 Jahren sind, ergibt es durchaus Sinn, eine kürzere Zinsbindung zu einem niedrigen Zinssatz zu wählen und während dieser Zeit am besten mehr als 3 Prozent zu tilgen, damit die Restschuld am Ende der Laufzeit so gering wie möglich ausfällt.