Start Erzgebirge So ein Sch…
Artikel von: Sven Günther
11.02.2022

So ein Sch…

Egal, Gerd kämpfte weiter. Foto: Steffen Colditz

2:3! Da braucht es keine Buchstaben

Mit einem 2:3 verloren die Veilchen gegen Holstein Kiel, der Siegtreffer für die Gäste fiel wieder einmal in der 90. Minute. Vor dem Seitenwechsel reichten den Gästen zwei Angriffe für zwei Tore. Als alles bis kurz vor dem Ende schon nach einer klaren Niederlage für das Auer Team aussah, brachten Nicola Trujic und Jan Hochscheidt urplötzlich die Veilchen zurück in die Partie. Doch wie schon so häufig in dieser Saison entriß der Gegner auch heute in der letzten Minute den Punkt und nahm alle drei Punkte mit in den Norden.

Schneefall, tiefer Boden und endlich auch wieder eine ordentliche Kulisse, das waren eigentlich gute Zutaten für den Start einer Auer Aufholjagd in der Liga.

Nachdem es vor dem Anpfiff eine Schweigeminute für Gerd Schädlich gab, der Auer Erfolgstrainer  war vor kurzem viel zu früh verstorben, sollte es mit zunächst stürmisch angreifenden Veilchen losgehen. Helfen konnten diesmal auch rund 5.000 Zuschauer, die nach der neuen Corona Verordnung erlaubt waren.

Chancen gab es in den ersten 15 Minuten etliche für die Auer, doch wie ein roter Faden zieht sich schon die Abschlußschwäche der Auer Offensive durch die ganze Saison. Dimitri Nazarov und Prince Owusu hätten unsere Farben in Führung bringen können, ja müssen, blieben allerdings jeweils zweiter Sieger im Duell mit Dähne im Tor der Gäste.

So kam es dann wie so oft, mit dem ersten Angriff gingen die Kieler in Führung. Reese hatte den Ball von der rechten Seite in die Mitte geschlagen und Bartels aus kurzer Distanz einfach den Fuß hingehalten und schon war der ganze Auer Plan über den Haufen geworfen (18.).

Zusammen! Nur so geht es! Foto: Alexander Gerber

Leider lief es dann wie so oft nach einem Rückstand im Auer Spiel, es ging offensiv so gut wie garnichts. Auch die Kieler ruhten sich eher auf ihrem Vorsprung aus, mussten aber auch nicht viel zum verteidigen desselben machen.

Schlimmer noch, mit dem zweiten Vorstoß aufs Tor von Martin Männel fiel auch der zweite Treffer für die Kieler Störche. Wieder war es eine Eingabe von der rechten Seite die diesmal Sören Gonther unglücklich ins eigene Tor abfälschte (38.). So ging es mit diesem enttäuschenden Zwischenstand in die Kabinen zumal mit dem Pausenpfiff Soufiane Messeguem auch mit dem Roten Karton frühzeitig zum Duschen geschickt wurde nach einem harten Foulspiel.

Die zweite Hälfte brachte bis in die Schlussviertelstunde nichts was erwähnenswert wäre. Dann allerdings überschlugen sich die Ereignisse.

Die nun eingewachsten Nicolas Gerrit Kühn, Nikola Trujic und Jan Hochscheidt brachten die Veilchen wieder zurück ins Spiel. Trujic erzielte im Anschluss an eine Chance von Kühn den Anschlusstreffer für die Auer (78.).

Als Hochscheidt nach Pass von Kühn nur kurz darauf mit einem Treffer von der Strafraumgrenze den Ausgleich erzielte bebte das Stadion (84.). Alles hoffte auf das ganz grosse Wunder und das wäre heute der Sieg für die Veilchen gewesen nach dem 0:2 Rückstand.

Aber nicht zum ersten Mal in dieser Saison sollte es anders kommen. In der letzten Minute warfen die Gäste nochmals alles nach vorn. Wriedt war es, der bei einer Eingabe in den Strafraum der Veilchen aus kurzer Distanz seinem Team die drei Punkte sicherte. Wieder standen die Veilchen ohne Punkte da, das war und ist schwer zu verdauen.

Nun stehen zwei Auswärtsspiele auf dem Programm, zunächst Düsseldorf und danach Paderborn. Nur zwei Siege in diesen Partien können wohl noch realistisch von einem Klassenerhalt träumen lassen, dessen sollte man sich bewusst sein. Es gilt alles zu versuchen um diese kleine Chance zumindest nicht ohne Kampf verstreichen zu lassen.

Spielbericht: Robert Scholz.