„Es werde Brot“

„Es werde Brot“

Deutsche Brotkultur als Kulturerbe

Bereits seit rund 22.000 Jahren ernähren sich die Menschen von Brot. Die Menschen der Steinzeit haben dazu wild wachsende Süßgräser gesammelt, gemahlen, mit Wasser vermischt und auf heißen Steinen zu Fladenbroten gebacken. Erst durch die „Erfindung“ der Landwirtschaft, die in der Jungsteinzeit 9.500 Jahre vor Christus begann, wurde das Getreide zum Backen gezielt angebaut. Die Menschen wurden deswegen sesshaft und gründeten Siedlungen. Später haben die Ägypter durch die Nutzung von Backöfen und Kultivierung des Sauerteigs die Brotbackkunst entscheidend vorangebracht.

Heut ist Deutschland das Land mit der größten Brotvielfalt weltweit. Grund dafür sind einerseits die unterschiedlichen Bodenbedingungen: In Deutschland wächst nicht nur Weizen, sondern auch Roggen. Das Mischbrot als typisch deutsches Brot besteht aus beiden Getreidearten. Doch auch die Kleinstaaterei des Mittelalters sowie das dreigliedrige Ausbildungssystem mit Lehrling, Geselle und Meister tragen zur Brotvielfalt bei.

Im Brotregister des Deutschen Brotinstituts finden sich über 3.000 verschiedene Brotsorten, die jeden Tag in Deutschland gebacken werden. Im Jahr 2014 wurde die Deutsche Brotkultur sogar von der Deutschen UNESCO-Kommission in die Liste der immateriellen Kulturgüter aufgenommen.

Brot ist sehr hochwertig und u.a. der wichtigste Ballaststofflieferant in unserer Ernährung. Je nach Sorte enthält es 3,5 g bis 8,1 g Ballaststoffe je 100 g. Zum Vergleich: Ein Apfel kommt nur auf 2 g Ballaststoffe je 100 g. Brot enthält zudem kaum Fett, dafür aber eine Vielzahl von Vitaminen, u.a. Thiamin (Vitamin B 1), das für ein intaktes Nervensystem wichtig ist. Dazu kommen weitere Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Neben Mais und Reis ist kein anderes Getreide so wichtig für die Welternährung wie der Weizen. Alleine der Brotweizen deckt 20 Prozent des weltweiten Kalorienkonsums der Menschen!

Frisches Landbrot aus dem Holzbackofen präsentierte Gudrun Dörfelt am 17. März zu den „Winterarbeiten auf dem Bauernhof“ im Dorfmuseum Gahlenz.