Start Zwickau So sieht´s im Gewandhaus aus
Artikel von: Redaktion
15.02.2017

So sieht´s im Gewandhaus aus

Der Zuschauerraum mit Orchesterboden aus Sicht der Bühne. Foto: Alice Jagals

Zwickau. Es ist das teuerste Bauprojekt der Stadt in diesem Jahr – wenn es auch bis 2019 durchgezogen werden soll: Die Sanierung des Zwickauer Gewandhauses. Für 14,3 Millionen Euro soll es richtig runderneuert werden.

Der Eingangsbereich. Foto: A. Jagals

Sieht man von außen gerade einmal nur Schuttcontainer, ist innen schon mächtig was los. Die Fußböden wurden rausgerissen, Verkleidungen abgepickert, Leitungen freigelegt und auch gleich das „Untendrunter“ untersucht. Denn das jetzige Gewandhaus gab es schon einmal, bevor der große Stadtbrand seine Schäden hinterließ. Das jetzige Gebäude wurde demnach zwischen 1522 und 1525 als Zunfthaus der Tuchmacher an der Stelle des abgebrochenen älteren Kauf- und Gewandhauses errichtet.

Wie Rebecca Wegener vom Landesamt für Archäologie am Mittwochvormittag verdeutlichte, sieht man vor allem im Eingangsbereich des

Archäologische Untersuchungen sollen den Umriss des ursprünglichen Gewandhauses dokumentieren. Gefunden wurden dabei auch Scherben aus dem 15. Jahrhundert; auf dem Bild mit Rebecca Wegener vom Landesamt für Archäologie. Foto: Alice Jagals

jetzigen Gewandhauses Spuren des Stadtbrandes. „Ebenso haben wir Tierknochen, Holzverrottungen und Scherben aus dem 15. Jahrhundert gefunden“, so die Fachfrau. Doch was geschieht nun mit den Ergebnissen?

Seit Dezember 2016 sind die Archäologen im Gewandhaus zu Gange. „In erster Linie wollen wir damit sicher stellen, dass nichts wichtiges einfach abgetragen wird. Die Scherben beispielsweise kommen ins Archiv des Landesamtes“, so Rebecca Wegener.

Projektsteuerer Wolfgang Hertrampf vom gleichnamigen Ingenieurbüro ist ebenfalls zufrieden mit dem bisherigen Fortschritt. Neben den Archäologen, die den Baufortschritt bisher nicht behinderten, arbeiten derzeit sieben Firmen in dem Gebäude.

Die eigentliche Sanierung wird erst im April beginnen. Dann nämlich, wird das Außengerüst aufgestellt, um die Fassade und das Dach zu erneuern. „So können wir sicher gehen, dass bis zum Stadtjubiläum 2018 zumindest die äußere Hülle fertig ist“, sagt Hertrampf.

Die Bühnentechnik muss im übrigen kaum erneuert werden. Im Zuschauerraum werden beispielsweise neue Sitze angebaut und die Beleuchtung optimiert.

Treppenhaus und das Foyer: Das Treppenhaus wird es später nicht mehr geben. Die beiden Personen sind Steffi Haupt, Leiterin Untere Denkmalschutzbehörde von Zwickau und Projektsteuerer Wolfgang Hertrampf vom Ingenieurbüro Hertrampf. Foto: Alice Jagals

Das zweireihige Treppenhaus wird es dann nicht mehr geben. Stattdessen wird es später über das seitliche Treppenhaus aus dem 19. Jahrhundert nach oben gehen. Die Garderobe wird sich ganz unten im Erdgeschoss befinden, wodurch die die Foyer-Fläche für einen angenehmen Aufenthalt vergrößert.

Hertrampf ist also ganz optimistisch was die Bauzeit angeht. 2019 soll der Vorhang wieder fallen.