Start Zwickau Stadt plant Abspaltung des Puppentheaters
Artikel von: Redaktion
26.10.2015

Stadt plant Abspaltung des Puppentheaters

Generalintendant Roland May will Druck machen, um die Verhandlungen mit der Stadt voran zu treiben. Foto: Alice Jagals
Generalintendant Roland May will Druck machen, um die Verhandlungen mit der Stadt voran zu treiben. Foto: Alice Jagals

Zwickau/ Plauen. Die Stadt Zwickau plant die Ausgliederung der Sparte Puppentheater aus dem gesamten bisherigen Vier-Sparten-Theater Plauen-Zwickau. Das heißt, die Muldestadt nimmt eigenständig 560.000 Euro – so viel würde laut einer Rechnung die Finanzierung des Puppentheaters jährlich kosten – in die Hand und wird es selbst betreiben, vermutlich über die Kultour Z oder das Kulturamt. „Das ist mir völlig fremd. Warum nicht gleich bei der Feuerwehr?“, so Generalintendant Roland May.

Eine Stellungnahme seitens der Stadt gibt es allerdings noch nicht. Das ärgert vor allem die zehn Puppenspieler, deren kommende Spielzeit erneut in der Schwebe stehe und sie sich somit als „Bauernopfer fürs große Haus“ sehen. „Das ist eine erdrückende Situation“, erklärte Roland May am Montag in einer Pressekonferenz. Diese wollte er in erster Linie dazu nutzen, „um ein Alarmzeichen zu setzen und Gespräche schneller voran zu treiben“. Warum die Stadt diesen Schritt verfolge, verstehe derzeit keiner so recht. Aufklärung sei Mangelware. Doch eines scheint Fakt: Schwerpunkt scheint auch dieses Mal wieder der Partner Plauen zu sein, der sich anscheinend nicht in der Lage sieht, weitere Finanzierungen zu leisten. Die zusätzlichen 560.000 Euro bei der derzeitige Haushaltssperre führt somit zu Verständnisproblemen. „Schön wäre natürlich, wenn das Geld zusätzlich kommen würde und alles bleibt so wie es ist“, sagte May.

Letzten Endes funktioniere das Theater als Ganzes, jeder profitiere von dem anderen. Und da seien die Puppenspieler nicht ausgeschlossen. Solche Vorzüge könne man einzeln nie haben.

„Die Puppenspieler wollen Klarheit. Ich sehe hierbei vor allem auch eine mentale und inhaltliche Entfernung zwischen den Sparten. Wir wollen unser gutes Personal halten. Es ist äußerst schwierig in der Branche, solche Leute wie hier zu finden“, sagte der Intendant weiter.

Die neue Geschäftsführerin Sandra Kaiser bekräftigte allerdings, dass die Stadt das Puppentheater und damit die über 60-jährige Tradition halten wolle und deshalb dieses Angebot gemacht habe.  aj