Start Erzgebirge Städtefusion eher Nein, Zusammenarbeit klares Ja
Artikel von: Redaktion
15.01.2018

Städtefusion eher Nein, Zusammenarbeit klares Ja

Können Schneeberg und Bad Schlema einen gemeinsamen Weg gehen? Darüber sprachen die die beiden Bürgermeister im Kulturzentrom “Goldne Sonne”. Foto: Birgit Hiemer

 

Über Städtefusion und Zusammenarbeit sprachen in Schneebergs Kulturzentrum „Goldne Sonne“ der Bad Schlemaer Bürgermeister Jens Müller und Schneebergs Bürgermeister Ingo Seifert . Unterstützt wurden beide durch die Fraktionsvorsitzenden aus dem jeweiligen Gemeinde- bzw. Stadtrat.

Gegenstand der Gesprächsrunde war der Gemeinderatsbeschluss vom 12.12.2017, durch welchen der Schlemaer Bürgermeister beauftragt wurde, mit der Bergstadt Schneeberg Gespräche zu führen, um selbige als 3. Partner für die Fusion zwischen Aue und Bad Schlema zu gewinnen. Schnell wurde klar, dass man in der Bergstadt Schneeberg momentan keine Möglichkeit sieht, den Fusionsverhandlungen zwischen Aue und Bad Schlema als dritter Partner beizutreten, denn hierzu fehlt vor allem das Einverständnis der Einwohnerinnen und Einwohner der Bergstadt und daraus resultierend auch die entsprechende Legitimation durch den Schneeberger Stadtrat. Die Schneeberger Delegation hielt jedoch an dem Angebot fest, das Bad Schlema alternativ zu den Fusionsverhandlungen mit Aue auch mit der Bergstadt Schneeberg über eine Städtefusion verhandeln kann. Vorausgesetzt: Man tut dies nicht aus Alibigründen sondern ernsthaft.

Eine Städtefusion ist eine sehr emotionale Entscheidung

Schneebergs Bürgermeister machte noch einmal sehr deutlich, dass die Aufgabe der Eigenständigkeit, das wohl einschneidenste Ereignis in der Geschichte einer Kommune ist. Viele Menschen verbringen ihr gesamtes Leben in einer Kommune und bauen oftmals tiefe emotionale Bindung zu ihrer Heimat – ihrem Heimatort –  auf. Deshalb wird eine Städtefusion, sofern man sie denn überhaupt eingehen muss, immer auch eine emotionale Entscheidung sein. In diese Entscheidung sollte man die Einwohnerinnen und Einwohnern intensiv mit einbeziehen, denn in der Tat sollen sich genau diese später auch mit der dann neu gegründeten Stadt/Gemeinde identifizieren und sich in diese auch wieder mit Engagement einbringen. Verliert man Einwohnerinnen und Einwohner in dem Fusionsprozess, weil sich diese nicht mitgenommen fühlen, so wird man sie später kaum zurückgewinnen können.

Aufgrund der festgeschriebenen Zeitschiene und der damit im Zusammenhang stehenden fortgeschrittenen Vertragsverhandlungen zwischen Bad Schlema und Aue, geht die Schneeberger Delegation trotz des Appells jedoch mit dem Gefühl aus dem Gespräch, dass man in Schlema momentan nicht an Fusionsverhandlungen mit Schneeberg interessiert ist.

Zusammenarbeit auf touristischen Gebiet

Ein positives Gefühl nehmen alle Gesprächspartner jedoch aus dem Gespräch mit.
So teilte Bürgermeister Ingo Seifert mit, dass man die Touristinformation der Bergstadt Schneeberg mit Wirkung vom 01.01.2018 aus dem Kulturzentrum „Goldne Sonne“ in den Mittelstand- und Marketingverein (MMS) ungegliedert hat. Vereinsvorsitzender Matthias Preiß, zugleich Vorsitzender der CDU-Fraktion im Schneeberger Stadtrat, signalisierte sofort, dass man den eingeschlagenen Weg der gemeinsamen touristischen Vermarktung der Bergstadt Schneeberg und von Bad Schlema fortführten wird. Demnächst soll es hierzu erste Gespräche geben. su