Start Erzgebirge Stars privat: Tony Marshall und der Trabi
Artikel von: Sven Günther
26.05.2016

Stars privat: Tony Marshall und der Trabi

Tony Marshall am 24.10.2008 im Kurhaus und Kurpark Baden-Baden.
Tony Marshall am 24.10.2008 im Kurhaus und Kurpark Baden-Baden.

Tony Marshall in Marienberg

Am 3. Juni gastiert Schlager-Star Tony Marshall gemeinsam mit den Ladinern in der Stadthalle Marienberg. Im 5-Minuten-Fragebogen auf www.wochenendspiegel.de verrät er, dass er einen Trabant in der Garage stehen hat.

Was finden Sie an unserer Gesellschaft gut und was schlecht?
Gut ist, dass wir die beste Demokratie der Welt haben.

Schlecht ist, dass die Lethargie der Menschen zu groß ist. Viele verlassen sich auf andere, anstatt selbst anzupacken. Wenn die Grundwerte Respekt, Ordnung und Disziplin nicht hochgehalten werden, geht auch die beste Demokratie kaputt.

Woran glauben Sie?
An das Gute im Menschen. Eine Kirche brauche ich nicht. Ich bin sehr naturverbunden. Wir können viel von Flora und Fauna lernen, sind nicht die Größten im Universum. Es passiert hin und wieder, dass ich in den Wald gehe, einen Baum umarme und mit ihm spreche.

Welche drei Bücher würden Sie unseren Lesern ans Herz legen?
Johannes Mario Simmel: Der Stoff aus dem die Träume sind
Thilo Sarrazin: Deutschland schafft sich ab
Deutsche Heldensagen
Welche Musik hören Sie im Auto?
Keine. Schlager mache ich selbst, und um Klassik zu genießen, ist es zu laut.

Welches Auto würden Sie gern einmal fahren?
Mein Traumauto steht in meiner Garage! Ohne Witz: Es ist ein Trabant, den ich 1990 in Berlin für 15.000 DDR-Mark gekauft habe. De luxe Version. Zweifarbig. Mit Radio und Anhänger-Kupplung. Mit ihm fahre ich am Vatertag mit Freunden durch den Schwarzwald.

Wann war Ihr letzter Konzertbesuch und welcher war es?
Ich besuche kaum andere Konzerte. Erstens fehlt die Zeit, zweitens gibt es heute viele sogenannte Sänger oder Sängerinnen, die diese Berufsbezeichnung ganz sicher nicht verdient haben. Es wäre zu begrüßen, wenn es eine entsprechende Ausbildung geben würde, wie das ja in der DDR üblich war.

Für welchen (unvernünftigen) Wunsch würden Sie viel Geld ausgeben?
Für keinen unvernünftigen Wunsch. Ich habe eine Stiftung, mit der wir Menschen helfen. Ich stehe seit 61 Jahren auf der Bühne, bin mit meiner Frau 54 Jahre zusammen, haben Kinder, Enkel und Ur-Enkel. Wer so viele Glück hat, sollte davon etwas zurückgeben.

Was ist Ihre Lieblingsspeise?
Ganz klar: Roulade mit Kartoffeln und Rotkohl. Im Restaurant Klosterscheuer in Bad Herrenalb gibt es eine Roulade „Bruder Anton“, die nach mir benannt ist. Ich kann mich aber auch immer noch gut an die Rouladen erinnern, die ich bei meinen Transitfahrten durch die DDR gegessen habe. Absolut köstlich. Als Vorspeise gab es immer Soljanka.

Mit welcher Person der Geschichte würden Sie gern tauschen?
Mit Mahatma Gandhi. Leider können heute jungen Menschen nicht mehr viel mit diesem Namen anfangen, wissen nicht, welch große Leistungen er vollbracht hat.
Aber das ist ja mit Lessing oder Kant ähnlich. Einige Jugendliche fragen dann, ob das nicht die Flügelstürmer von Werder Bremen seien…

Wo waren Sie zuletzt im Urlaub und was ist Ihr Lieblingsland?
Das Lieblingsland ist natürlich die Insel Bora-Bora, die zu Französisch Polynesien zählt. Ich bin seit 1978 Ehrenbürger, reise einmal im Jahr dorthin.

Aber ich bin im Urlaub gern auch in Mittelgebirgen, weil ich die Menschen dort mag. Ich war im Februar auch im Erzgebirge und habe das Hotel von Jens Weißflog besucht.

Was sehen Sie sich im Fernsehen an?
3 sat oder arte. Jedenfalls Sendungen, bei denen ich noch etwas lernen kann.

Wobei zappen Sie immer weg?
Ich hasse Kochsendungen. Ganz schlimm sind Sachen wie „Bauer sucht Frau“ und diese Nachmittag-Sendungen. Sie drücken das Niveau ganz weit nach unten.

Wann und in welchem Film waren Sie zuletzt im Kino?
Gar nicht. Ich schau mir gute Filme lieber daheim an.

Wann waren Sie zuletzt in der Oper/im Theater. Was wurde gegeben?
In der Puccini-Oper La Bohème, der Lieblingsoper meiner Frau. Einfach wunderbar. Überhaupt hören wir daheim sehr viel klassische Musik.

Vervollständigen Sie diesen Satz: Wenn ich die Macht dazu hätte, würde ich…
…Ungerechtigkeiten verbieten.

Verraten Sie uns Ihr Lieblingszitat?
Carpe diem – Nutze den Tag