Start Erzgebirge Strumpffabrik wird vor Umbau zum Kunstobjekt
Artikel von: Judith Hauße
21.03.2024

Strumpffabrik wird vor Umbau zum Kunstobjekt

Ein Blick in die Hallen der ehemaligen Strumpffabrik „Kreißig-Fabrik“ in Jahnsdorf. Fotos: Michael Knauth

Lostplace Convention: Mehr als nur verlassene Hallen

Bevor die ehemalige Strumpffabrik „Kreißig-Fabrik“ in Jahnsdorf zum Wohneigentum umgebaut werden soll, öffnet das historische Gebäude am Freitag (22. März) seine Tore für eine besondere Veranstaltung: die „Lostplace Convention“. Doch was verbirgt sich genau hinter diesem außergewöhnlichen Ereignis? WochenENDspiegel hat bei den Veranstaltern nachgefragt.

Die „Lostplace Convention“ ist mehr als nur eine Gelegenheit, die verlassenen Hallen der Kreißig-Fabrik zu erkunden. Es ist eine Initiative, die von den Vereinen und Akteuren der Gemeinde Jahnsdorf ins Leben gerufen wurde, um die vielfältige Kultur und das Engagement vor Ort zu präsentieren.
Im Gespräch mit WochenENDspiegel machte Michael Knauth, einer der Vertreter des Vereinsstammtisches, deutlich, dass die Idee hinter der Convention weit über eine einfache Veranstaltung hinausgehe.

Das Motto „Jahnsdorf trifft sich“ verdeutlicht das Ziel, nicht nur neue Mitglieder für Vereine zu gewinnen, sondern auch eine Plattform zu bieten, auf der sich die Gemeinde ausleben und vernetzen kann. „Es ist den Vereinen wichtig, die nächste Generation abzuholen“, erklärt Knauth. Die „Lostplace Convention“ soll junge Menschen vom Sofa holen und mit einem vielfältigen Angebot aus Mitmachaktionen, Workshops und Probetrainings begeistern. Dabei werden nicht nur Kunst und Kultur präsentiert, sondern auch der örtliche Moped-Verein präsentiert. Dieser wird vor Ort sein, um zu zeigen, wie man an Simson Mopeds Hand anlegt und Reparaturen selbst durchführt. Die Veranstaltung findet ihren Abschluss mit einer Party, bei der die DJ‘s von Wake N Bass für die musikalische Unterhaltung sorgen.

Kunst trifft Chemnitz2025

Die „Lostplace Convention“ markiert jedoch nicht nur einen Höhepunkt im kulturellen Leben von Jahnsdorf, sondern ist auch ein wichtiger Schritt in Richtung der Kulturhauptstadt Chemnitz im Jahr 2025. Ein herausragendes Merkmal der Veranstaltung ist die Teilnahme angesehener Künstler wie Anastasia Khoroshilova und Jeppe Hein.
Besonders hervorzuheben ist ihr Beitrag zum Projekt „Kunst- und Skulpturenweg PURPLE PATH“, der der Gemeinde weltweit Anerkennung in der Kunstszene verschafft. „Der Purple Path ist ein zukünftiger großer Skulpturen-, Kunst- und Macherweg in der Kulturregion um Chemnitz bis zum Jahr 2025, der als Flaggschiff der Europäischen Kulturhauptstadt fungiert“, erläutert Knauth. Dieser Weg vereint Städte und Gemeinden entlang einer europäischen Geschichte des Bergbaus und der Industrialisierung, symbolisiert Gemeinschaft, kulturelle Erneuerung und ökologische Nachhaltigkeit.

Der dänische Künstler Jeppe Hein ist im Rahmen des “Purple Path” zu Gast in Jahnsdorf. Foto: Jan Strempel Photography

Jeppe Hein ist bekannt für seine interaktiven Kunstwerke, darunter auch eine besondere Bank. Diese Bank ist Teil des „Purple Path-Projekts“ und wird speziell für Jahnsdorf angefertigt. Michael Knauth erklärt: „Sie ist nicht nur als Sitzgelegenheit gedacht, sondern auch als Spielfläche zum Klettern und Entdecken für Menschen jeden Alters.“
Die Bank wird als „Global Jahnsdorf Bench“ gestaltet und soll ein Symbol für Gemeinschaft und Offenheit sein, dass die Besucher zum Verweilen und zur Interaktion einlädt.
Dies ist nur ein Beispiel für die vielfältigen Mitmachaktionen, die geplant sind, um alle Bürger einzubeziehen und das kulturelle Erbe der Region zu bewahren.
„Die „Lostplace Convention“ und ähnliche Veranstaltungen zeigen, dass Jahnsdorf nicht nur ein Ort der Vergangenheit ist, sondern auch eine lebendige Gemeinschaft, die stolz auf ihre Geschichte und ihre Zukunft ist“, so Michael Knauth.