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Artikel von: Redaktion
10.12.2020

Süßes Erzgebirge

Schwarzenbergerin Jennifer Tippner im Rennen um den goldenen Cupcake.

Schwarzenbergerin verzaubert die Jury beim „Großen Backen“ mit ihren Kreationen

Schwarzenberg. Nur süß sein, das allein reicht heutzutage nicht mehr. Eine Torte sollte schon nach mehr schmecken und noch dazu gut aussehen, um damit punkten zu können. Die Jury bei „Das große Backen“ hat da hohe Ansprüche, die die gebürtige Schwarzenbergerin Jennifer Tippner durchaus zufrieden stellen kann. Eine kritische Jury gibt es aber auch zuhause, die darf alles probieren. Die junge Mutter kämpft sich von Runde zu Runde, um am Ende ihren Kindern den goldenen Cupcake mit nach Hause bringen zu können. Wie sie sich schlägt, kann weiterhin immer sonntags ab 17:25 Uhr in SAT.1 verfolgt werden, am vierten Advent gibt es dann die Entscheidung, wer 2020 die/der „beste/r Hobbybäcker/in Deutschlands“ ist.

Gebacken wurde im Hause Tippner schon immer viel und gern. „Wir sind so eine Familie, bei der es jedes Wochenende einen selbst gebackenen Kuchen gibt, auch ohne großen Anlass. Von meiner Oma habe ich mir auch einiges abgeschaut, obwohl sie eine eher bodenständige Bäckerin ist. Bei mir ist es mehr eskaliertes Backen, ich mag verrückte Deko und ungewöhnliche Geschmacksrichtungen“, so Jennifer.

 

Ihre Lieblingstorte ist eine Quarktorte, verfeinert mit Mohn, Himbeeren und Eierlikör, damit konnte sie in der ersten Runde die Jury überzeugen. Zum Casting fertigte sie eine Back-Kreation unter dem Motto „Frühlingserwachen im Erzgebirge“ samt Schnee und Schneeglöckchen, essbarem Moos, Schmelzwasser und Karamell-Baiser-Crunge. Inspiration findet die junge Bäckerin geschmacklich in ihrem eigenen Kräutergarten hinter dem Haus, optisch lässt sie sich von Zeichnungen in Kinderbüchern oder Zeitschriften inspirieren.

Jennifer Tippner freut sich, im Backzelt dabei zu sein.

Der beste und schlimmste Moment

Die Sendung hat Jennifer Tippner jährlich mit ihren Kindern verfolgt: „Das haben wir dann sogar nachgespielt in unserer kleinen Kinderküche. Bis meine Kinder sagten: Mama, wir brauchen auch so einen goldenen Cupcake zuhause. Als mich dann auch Freunde und Familie ermutigten, probierte ich es einfach und schickte eines Nachts, als ich nicht schlafen konnte, die Bewerbung ab.“ Unter 1000 Bewerbern wurde Jennifer 2020 dann für die Top 10  ausgewählt. Mit den Dreharbeiten ging es im vergangenen August los. Für die Schwarzenbergerin ging damit ein Traum in Erfüllung. Angeeignet hat sie sich ihr Back-Wissen über Youtube-Videos, unzählige Bücher und letztendlich natürlich einfach übers Ausprobieren. Zu ihren Vorbildern zählt neben Pierre Hermé auch Juror Christian Hümbs. „Umso aufgeregter war ich, als ich dann das erste Mal für ihn backen durfte. Das war der schönste Moment, selbst einmal im Backzelt zu stehen“, erklärt sie.

Den schlimmsten Moment ihrer „Back-Karriere“ erlebte Jennifer, als sie für ein befreundetes Paar die Hochzeitstorte anfertigte: „In der Nacht vorher ist mir das obere Stockwerk der zweistöckigen Torte auf den Fußboden gefallen. Damit es statisch hält, hatte ich Streben eingebaut, aber die sind mir zerbrochen. Also musste ich beim zweiten Versuch Strohhalme verwenden.“ Damit aber nicht genug, das Unglück ging am Hochzeitstag noch weiter: „Als ich die Torte in der Location nach vorne zu dem Brautpaar tragen wollte, waren es mindestens 30 Grad in dem Raum. Auf einmal merkte ich, wie mir die Torte nach rechts in die Hand rutschte – ein furchtbarer Moment. Zumindest war die Torte am Ende mega lecker“, lacht Jennifer. Auch für ihre eigene Hochzeit hatte sie besondere Vorstellungen, die kein Konditor ausreichend erfüllen konnte. Ihre persönliche Traumtorte fertigte sie schließlich nach der Trauung selbst an, geht nicht gibt’s bei ihr nicht.

Jennifer überzeugt mit detaillierter Handarbeit. (Foto: Seven.One Entertainment Group GmbH)

Virtuell gemeinsam backen

Bis 2014 war die Schwarzenbergerin als Spa-Managerin auf Kreuzfahrtschiffen viel unterwegs. Nun ist sie hauptberuflich Hautpflege- und Wohlfühlspezialistin in einem Salon in Schwarzenberg. Das soll auch erstmal so bleiben: „Dafür liebe ich meinen Job einfach zu sehr. Backen soll mein Lieblingshobby bleiben, aber ich bin da aufgeschlossen und schaue einfach was kommt.“ Für die diesjährige Weihnachtszeit, die vor allem im Erzgebirge sehr wichtig ist, hat sie sich etwas ganz Besonderes überlegt. Es wird einen Online-Adventskalender geben, mit täglichen Rezepten und Live-Backen. Zu finden ist dieser auf Jennifers Instagram-Account unter „cake_and_glow“. Die Back-Sessions finden immer abends statt, gehen maximal 50 Minuten und sind für jeden geeignet: „So können wir dieses Jahr trotzdem zusammen backen. Jeder Laie kann mitmachen, man braucht auch keine außergewöhnlichen Zutaten. Wir werden z.B. schwedische Plätzchen herstellen oder eine heiße Schokolade aus Guatemala zubereiten – durch meine vielen Reisen bringe ich auch gern internationale Einflüsse mit rein.“ Dann kann Weihnachten ja kommen!