Start Zwickau "Szenen des Alltags"
Artikel von: Uwe Wolf
04.04.2023

“Szenen des Alltags”

Museumsleiterin Dr. Barbara Wiegand-Stempel im Gespräch mit Christiane Schlüssel, die Tochter Vogels, und Dietrich Donner, der frühere Leiter des Industriemuseums (Vorgänger vom Esche-Museum), der sich schon einmal mit Vogel beschäftigt und Christine Schlüssel vor vielen Jahren besucht hatte. Foto. Stadtverwaltung
Museumsleiterin Dr. Barbara Wiegand-Stempel im Gespräch mit Christiane Schlüssel, die Tochter Vogels, und Dietrich Donner, der frühere Leiter des Industriemuseums (Vorgänger vom Esche-Museum), der sich schon einmal mit Vogel beschäftigt und Christine Schlüssel vor vielen Jahren besucht hatte. Foto. Stadtverwaltung

Ausstellung ist dem Lehrer Hellmuth Vogel (1890-1950) gewidmet

Limbach-Oberfrohna. Im Esche-Museum ( https://www.esche-museum.de/) ist ab sofort die neue Sonderausstellung „Szenen des Alltags – Der Volksschullehrer Hellmuth Vogel (1890-1950) und Arbeiten seiner Schülerinnen und Schüler“ zu sehen. Vor etwa 90 Jahren entstanden die Zeichnungen und Scherenschnitte von Schülerinnen und Schülern der Volksschule in Auerbach/Erzgebirge.

Sie entführen in die Welt von gestern: Handwerksberufe, Stadt- und Gebäudeansichten, Kinderspiele, Arbeitsalltag der Familie, Jahrmarktsbesuche, Eisenbahn, aber auch Darstellungen einer Unterwasserwelt und fein herausgearbeitete Pflanzenstudien sind zu entdecken. Die kleinen Bildchen lassen das Herz höherschlagen, so detailliert, witzig und genau beobachtet fangen sie den Alltag ein. Der Lehrer der kleinen Künstlerinnen und Künstler war Hellmuth Vogel, der 1890 in Limbach/Sa. geboren wurde und in der Christophstraße 22 als Sohn eines Lehrers aufwuchs. Die Familie war eng befreundet mit Familie Fritzsching.

Wandervogelbwegegung prägte seine Tätigkeit

Während seiner Ausbildung zum Volksschullehrer kam Vogel in Berührung mit der Wandervogelbewegung und mit reformpädagogischen Ansätzen. Das prägte seine spätere Tätigkeit sehr, was man auch den Schülerarbeiten ablesen kann. Mit den ganz neuen Ansätzen im Unterricht hatte er maßgeblich Einfluss auf seine Schülerinnen und Schüler, die noch 50 Jahre später mit leuchtenden Augen von ihrem Lehrer, dem Unterricht und den gemeinsamen Unternehmungen berichteten. In den Chemnitzer Kunstsammlungen werden die Arbeiten von Schülerinnen und Schüler Hellmuth Vogels aufbewahrt.

Das Esche-Museum präsentiert eine Auswahl dieser kleinen Werke, die in den 1930er Jahren entstanden sind. Ein Anliegen ist es, Hellmuth Vogel als gebürtigen Limbacher vorzustellen und seine engagierte Arbeit im Bereich der Reformpädagogik und des Wandervogels zu würdigen. Eine öffentliche Führung ist Sonntag, 16. April, 15 Uhr, geplant. Die Schau ist bis 7. Mai zu sehen. sv