Start Thomy: Der Humus
Artikel von: Redaktion
19.11.2015

Thomy: Der Humus

In meiner Jugend lernte ich viele Kommunisten kennen. In der Hochschule und bei der Arbeit. Es waren überwiegend intelligente und friedliche Menschen. Die meisten von ihnen wären nicht in der Lage gewesen, ein Huhn zu schlachten.  Und dennoch bekannten sie sich zu einer Ideologie, die verantwortlich war für die Ermordung von Millionen von Menschen. Die Gulags, der rote Terror, die Massaker während der Kulturrevolution, Pol Pots Schreckensherrschaft und andere Verbrechen waren für sie Irrtümer, mit denen der wahre Kommunismus verfälscht wurde.  Der wahre Kommunismus, so meinten sie, wollte zwar die Bourgeoisie abschaffen, nicht aber massenhaft massakrieren. Den Ermordeten hat diese feinsinnige Unterscheidung nicht viel genutzt.

Die Ideologie der Unterwerfung beruft sich auf die gleichen Quelle wie die Religion des Friedens. Im Koran heißt es: „Tötet die Ungläubigen.“  Vielleicht ist das nicht ganz sauber übersetzt und müsste eigentlich heißen: „Besiegt den Unglauben“.  Es wäre zumindest ein schöner Fortschritt, wenn sich die Anhänger dieses Glaubens auf diese Interpretation  festlegen könnten. Meines Wissens tun sie das aber nicht. Und den Toten von Paris, den im russischen Ferienflieger Ermordeten und den geköpften, erschossenen, erschlagenen und lebendig vergrabenen Andersgläubigen im Nahen Osten würde dies auch nicht mehr helfen.

Was ich damit sagen wollte: Ideologien sind der Humus, auf dem Verbrechen wachsen. Auch wenn die Menschen, die daran glauben, überwiegend  ganz nette Leute sind.

Damit melde ich mich für einen längeren Urlaub ab. Es vertritt mich an dieser Stelle ein guter Freund mit dem Tarnnamen usel.

Schönes wochenende, wünscht thomy