Start Thomy: Freies Doping
Artikel von: Redaktion
10.08.2016

Thomy: Freies Doping

Kaum ein sportliches Großereignis geht ohne die Diskussion um Doping über die Bühne. Die Grenzen zwischen legaler pharmakologischer Unterstützung und verbotenem Doping sind fließend. Neue leistungssteigernde Mittel werden erfunden und zeitversetzt neue Methoden zu deren Nachweis. Sportler aus technologisch rückständigen Ländern haben dadurch einen systembedingten Nachteil.

Wäre es nicht gerechter, Doping einfach zu legalisieren? In der Kunst ist der Einsatz stimulierender Drogen doch auch bekannte und anerkannte Praxis. Ohne die segensreichen Wirkungen von Schnaps, Nikotin und Kokain wäre die Weltliteratur um vieles ärmer. Drogenfreie Rockmusiker sind so häufig wie sprechende Schimpansen – hat man deshalb je einer Band eine goldene Schallplatte aberkannt?

Würde den Sportlern endlich das Recht eingeräumt, über ihre Körper selbst zu entscheiden, könnten die teuren Rituale der Dopingtests eingespart werden. Statt sich regelmäßig entwürdigenden Blut- und Urintests unterziehen zu müssen, sollten die Athleten lediglich auf ihren Trikots für diejenigen Firmen werben, dank deren Unterstützung die phänomenalen Höchstleistungen überhaupt erst möglich wurden. Dadurch käme frisches Geld aus der Privatwirtschaft ins System und die staatliche Sportförderung würde entlastet.

Sollte ein Sportler durch leistungsfördernde Medikamente zu Schaden kommen, könnte er auf dem Rechtsweg Schadenersatzansprüche geltend machen. Die Pharmaindustrie weiß sehr wohl, wie teuer das werden kann und würde deshalb besonders sorgfältig arbeiten. Warum unbedingt olympische Spiele? „Pharmakologische Spiele“ klingt doch auch nicht schlecht.

Schönes wochenende, wünscht thomy