Start Thomy: Mich auch!
Artikel von: Redaktion
31.07.2018

Thomy: Mich auch!

Auch ich fühle mich wegen meiner Herkunft diskriminiert. Ich bin ein Sachse und wenn ich den Mund aufmache, erkenne ich am Minenspiel des Nichthiesigen, das er mich nicht nur in finanzieller Hinsicht für minderbemittelt hält. Es gibt keinen Nachrichtensprecher, der sächseln darf, die Kanzler kommen immer von der Küste oder vom Rhein und wer was werden will in diesem Land, muss seine Herkunft verleugnen. Ergo: Die Diskriminierung ist allgegenwärtig, strukturell und multipel. Der Sachse gilt als Dunkeldenker, selbst wenn er helle ist.

Warum spielten in den neunziger Jahren Leute wie Ballack und Sammer eine wichtige Rolle, während der Geldsport heute immer sachsenfreier wird? Es ist die Diskriminierung! Der Sportplatzrassismus! Man möchte gern von allen Ämtern zurücktreten, um ein deutliches Zeichen zu setzen gegen dieses Schlimmdings – aber man hat ja gar kein Amt abbekommen, wegen, na sie wissen schon, wegen der grassierenden Saxophobie. Wo in der Bundesregierung ist der Minister sächsischer Herkunft, der die Zeichensetzerei übernehmen könnte? Es gibt ihn nicht.

Immerhin eine positive Seite hat das Rassismus- und Diskriminierungsgedöns dennoch: Es schenkt jedem Versager Rechtfertigung. Es gibt kein Scheitern wegen Dummheit oder Faulheit. Es liegt alles an der Unterdrückung; wegen Hautfarbe, Religion, Dialekt, sexueller Besonderheit, bevorzugter Automarke, Wohnort, Haarwuchs, Schuhgröße, Lieblingsfarbe…….. Ergänzen Sie bitte selbst. Aber bleiben Sie politisch korrekt dabei!

Schönes wochenende, wünscht thomy