Start Thomy: Normal
Artikel von: Redaktion
16.10.2018

Thomy: Normal

Eine der schönen Seiten der Bundesrepublik ist, dass es immer irgendwo Wahlen gibt. Das ermöglicht die Füllung von Zeitungsseiten und Nachrichtensendungen, obwohl eigentlich nichts passiert ist. Was in grauer Vorzeit aus der Betrachtung der Eingeweide geopferter Tiere orakelt wurde, ist heute die Analyse der Wählerwanderungen.

In Bayern haben zwei Drittel bürgerlich-konservativ gewählt; ein Drittel stimmte für das eher linke Angebot. Zwar mussten diejenigen Parteien, die in der Bundesregierung  vertreten sind, kräftig Federn lassen.  Insgesamt bleibt das Kräfteverhältnis im Landtag aber im Wesentlichen unverändert. Die viel gescholtene CSU hat mit über 37% der Wählerstimmen ein Ergebnis eingefahren, von dem alle anderen Parteien in den anderen Bundesländern nicht einmal zu träumen wagen dürften. Auch wenn das Duo Seehofer und Söder zu den erklärten Nichtlieblingen der Massenmedien gehört – in Anbetracht des desaströsen Ergebnisses der SPD, die mehr als die Hälfte ihrer Wähler einbüßte, ist das ein durchaus respektables Resultat.

Die eigentliche Botschaft der Bayernwahl ist jedoch, dass auch auf Landtagsebene die Zeiten vorbei sind, in der es einer Partei allein gelingen kann, die absolute Mehrheit zu erringen. Selbst die Bildung von Regierungen aus lediglich zwei Koalitionspartnern – wie sie in Bayern wahrscheinlich zustande kommt – wird in Zukunft eher die Ausnahme als die Regel sein. Manche wird das freuen, manche wird das ärgern. Was sicher ist: Wettbewerb belebt das Geschäft – auch das politische.

schönes wochenende, wünsch thomy