Thomy: Pegelstand

Dieses Jahr haben wir einen Jahrhundertsommer mit subtropischen Temperaturen aber auch mit extremer Trockenheit.  Den Brauereien werden die Pfandflaschen knapp und die Felder sind derart staubtrocken, dass Missernten drohen. Die Wasserbehörden von Chemnitz und einiger anderer Gegenden haben die Entnahme von Wasser aus den Flüssen zum Zwecke der Gartenbewässerung  untersagt. Die Pegelstände sind gefährlich niedrig und jede illegal geschöpfte Gießkanne bedroht das Überleben der Wassertiere – Tierschutz geht vor Rasenpflege.

Das Auffüllen von Schwimmbecken und das Gießen der Tomaten mit Leitungswasser sind zur Zeit noch nicht verboten. Das spült Geld in die Kassen der Wasserwerke. Wer es sich leisten kann, sprüht sogar seinen Rasen mit legalem Teuerwasser. Dann sieht der schön grün aus und gleichzeitig wird die Wirtschaftskraft der regionalen Versorger gestärkt.

Bürger, denen das Leben der Wasserflöhe und anderer Flusstiere am Herzen liegt, sollten über die Frage einer ökologischen Wasserspende nachdenken. Wenn man mit ausreichend vielen, langen und dicken Gartenschläuchen  Leitungswasser in die darbenden Flüsse einleitet, könnte dies deren Pegel anheben und so zur Rettung der Bachbiotope beitragen. Wer keinen Schlauch besitzt: einfach ein paar Eimerchen frisch Gezapftes zum nächsten Bach tragen und schon ist ein gutes Werk für die Ökologie und zur Hebung des Bruttosozialproduktes vollbracht.  Wenn die Pegelstände eines Tages wieder normal sind, kann man sich das Wasser ja wieder straffrei zurückholen…

Schönes wochenende, wünscht thomy