Start Thomy: Schadensfroh
Artikel von: Redaktion
08.05.2018

Thomy: Schadensfroh

Die Schadenfreude ist eine verächtliche Regung, die sich der korrekt erzogene Bürger tunlichst verkneift, wenn er nicht als fieser Charakter gelten will.  Allerdings gibt es Fälle, bei denen es selbst dem nettesten Zeitgenossen schwer fällt anständig zu bleiben. Und manchmal ist die öffentliche Freude über das Pech Einzelner sogar gesellschaftlich erwünscht. Nämlich dann, wenn das Unglück einen „von denen da oben“ trifft; einen Reichen und Mächtigen.

Zum Beispiel den ehemaligen Manager eines großen Automobilkonzernes, dem die Duldung der Manipulation des Schadstoffausstosses vorgeworfen wird.  Die Amerikaner wollen ihn dafür in den Knast stecken und hierzulande gibt es Überlegungen, ihn auf dem Wege des Schadenersatzes um ein paar Millionen  seines schwindelhaften Vermögens zu erleichtern. Ist doch toll, dass es dem kapitalistischen Abzocker an der Spitze eines teilstaatlichen Konzernes an den Kragen geht. Geschieht ihm Recht, dem Finsterling!

Während sich der Volkszorn an den manipulierenden Dreckskapitalisten abarbeitet, verschwindet die Frage im Hintergrund, wie willkürlich und aus ideologischen Gründen die Grenzwerte festgelegt wurden und werden. Das sogenannte „Greenwashing“  aller Produkte ist die unvermeidliche Folge des widerstandslos hingenommenen Siegeszuges eines utopistischen Zeitgeistes. Nun fordert der Ökowahn halt seine Opfer.  Der angeklagte Unternehmensführer hat, als er noch die Macht hatte, gegen diesen Irrsinn standhaft angeschwiegen. Das ist der Grund, warum ich auch ein wenig schadenfroh bin…

schönes wochenende, wünscht thomy