Start Thomy: Strophe drei
Artikel von: Redaktion
06.03.2018

Thomy: Strophe drei

Wenn dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis tanzen, sagt der Volksmund. Wenn sich der Bürokrat langweilt, erlässt er eine neue Vorschrift, sagt die Erfahrung. Ein schönes Beispiel dafür hat Frau Kristin Rose-Möhring, ihres Zeichens Gleichstellungsbeauftrage des Bundesfamilienministeriums, mit ihrem Vorstoß zur Genderung der Nationalhymne geliefert.

Die darin vorkommenden Worte „Vaterland“ und „brüderlich“ könnten durch „Heimatland“ und „couragiert“ genderneutral ersetzt werden. Endlich hätte die hymnische Ausgrenzung der Mütter und Schwestern ein Ende. Der Reformansatz der trefflichen Beauftragte ist allerdings nur einseitig couragiert. Auch das Wort „Muttersprache“ beispielsweise ist schwer diskriminierend. Zumindest mein Vater ist kein Analphabet. Wie wäre es also mit „Elternsprache“ oder, moderner, mit „Erbsprech“?

Zurück zu Strophe drei, die unsere Nationalhymne ist. Müsste „für das deutsche Vaterland“ nicht ebenfalls kritisch hinterfragt werden? Ist das nicht sogar ein bisschen – – – völkisch? Wenn wir anfangen unsere Sprache zu korrektivieren wäre es vielleicht angezeigt, stattdessen „für Europas Geberland“ zu singen? Ganz schwierig wird es mit „Einigkeit und Recht und Freiheit“. Ist das nicht total überholt? Wo bleiben Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Vielfalt? Und das allerwichtigste überhaupt, der Klimaschutz, kommt in der Hymne auch nicht vor… (Der Autor beruft sich gegen den Vorwurf der Verunglimpfung staatlicher Symbole vorsorglich auf die Kunstfreiheit gemäß Artikel 5 GG)

schönes wochenende, wünscht thomy