Start Vogtland Tierwohl-Aktivisten grillen Babypuppe in Zwickau
Artikel von: Sven Günther
26.08.2022

Tierwohl-Aktivisten grillen Babypuppe in Zwickau

Wie weit darf man gehen, wenn es um die eigenen Interessen geht? Foto: pixnetmedia.de

Babys statt Ferkel?

Zwickau. Die einen kleben sich auf Kreuzungen fest, andere verschanzen sich auf Bäumen – und die Tierschutz-Aktivisten von PETA legen eine Babypuppe auf den Grill…

Eine umstrittene Aktion sorgte in Zwickau für Diskussionen. Unterstützer der Organisation Peta demonstrierten in der Inneren Plauenschen Straße unter dem Motto “Heute gibt es Baby statt Ferkel” gegen die Schlachtung junger Tiere. Aktionskoordinator Jens Vogt erklärt am Grillstand: “Wir möchten die Menschen daran erinnern, dass Gewalt falsch ist – unabhängig davon, wer die Opfer sind. Ein Schwein oder ein Rind empfindet genau wie ein Hund oder ein Menschenkind Schmerzen, Angst und Freude und möchte leben. Es gibt zahlreiche vegane Alternativen, sodass kein Individuum für einen kurzen Gaumenkitzel leiden muss.“

Das Landratsamt hatte die Aktion genehmigt, darauf gedrungen, dass die Puppe nicht lebensecht aussehen soll. Die Auflage wurde von Polizisten kontrolliert. In anderen Städten – z.B. in St. Gallen (Schweiz) – war das “Babygrillen” verboten worden.

Die Empörung der Passanten ist Plan der Aktion. “Ein Gefühl von Empörung darüber, dass ein ‚Baby‘ auf einem Grill liegt, sollte uns nicht nur bei Menschen oder Hunden erfassen, sondern auch bei einem Kalb oder einem Ferkel. Denn diese willkürliche Entscheidung ist Ausdruck von Speziesismus. Jedes Baby will leben, egal, welcher Tierart es angehört“, so Jens Vogt. „Mit unserer Aktion appellieren wir an das Mitgefühl der Menschen. Wir möchten sie animieren, anstatt zerstückelter Körperteile eines Tierkindes lieber Gemüse oder Fleischalternativen auf den Grill zu legen.“