Start Chemnitz Tötungsdelikt von Chemnitz: Ermittlungsverfahren gegen irakischen Staatsangehörigen eingestellt
Artikel von: Redaktion
18.01.2019

Tötungsdelikt von Chemnitz: Ermittlungsverfahren gegen irakischen Staatsangehörigen eingestellt

Der Fall hatte weltweit für Aufregung gesorgt.

Chemnitz. Überraschende Wende im Fall des getöten Daniel H., der am Rande des Chemnitzer Stadtfestes im August 2018 ums Leben kam: Die Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren gegen den irakischen Staatsangehörigen Yousif I.A. wegen gemeinschaftlichen Totschlags, versuchten gemeinschaftlichen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung eingestellt. Zwar stehe zweifelsfrei fest, dass der Betroffene zur Tatzeit am Tatort war und nach der Auseinandersetzung gemeinsam mit dem  Angeschuldigten Alaa S. und dem noch flüchtigen beschuldigten Farhad R. die Flucht ergriffen hatte.

Dass er jedoch auch an der Auseinandersetzung beteiligt war, die zum Tod des Daniel H. geführt hatte und bei der ein weiterer Geschädigter durch einen Messerstich verletzt wurde, habe sich nach Abschluss der durchgeführten Ermittlungen nicht mit der für eine Anklageerhebung notwendigen Sicherheit bestätig, so die Staatsanwaltschaft Chemnitz.

Insbesondere haben zwei unmittelbare Tatzeugen, die den Betroffenen bei ihren ersten Vernehmungen als eine der Personen beschrieben hatten, die an der tätlichen Auseinandersetzung beteiligt waren bzw. auf die Geschädigten eingestochen hatten, diese Angaben im Laufe der mehrmaligen Vernehmungen nicht mehr aufrechterhalten. “Eine Tatbeteiligung ist daher weder anhand der objektiven Spurenuntersuchungen noch aufgrund von Zeugenaussagen nachzuweisen”, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft.

Da sich der Betroffene in diesem Verfahren aufgrund Haftbefehls des Amtsgerichts Chemnitz vom 26.8.2018 bis 18.9.2018 in Untersuchungshaft befunden hatte, kann er nun binnen eines Monats beim Amtsgericht Chemnitz einen Antrag auf Entschädigung wegen der erlittenen Strafverfolgungsmaßnahme stellen.