Start Erzgebirge „Um Fördermittel gekämpft“. Interview mit Jahnsdorfs Bürgermeister Albrecht Spindler
Artikel von: Redaktion
21.03.2018

„Um Fördermittel gekämpft“. Interview mit Jahnsdorfs Bürgermeister Albrecht Spindler

Jahnsdorfs Bürgermeister Albrecht Spindler hat in seiner kurzen Amtszeit bereits viel für die Gemeinde bewegt.Foto: Stefan Unger

Herr Spindler, wie lief das erste Jahr als Bürgermeister für Sie.
Es war für mich und die Gemeinde ein herausforderndes Jahr, weil ich ja bis zum 1. August keinen Verwaltungsleiter und Kämmerer hatte und ich dieses Amt noch zusätzlich begleiten musste. Bis Ende Mai lag natürlich der Fokus auf unserer Jubiläumsfeier. Grundlegende Sachen waren zwar bereits im Laufen, aber die gesamte Ausgestaltung wurde im letzten Vierteljahr bewerkstelligt. Die Festwoche lief ja über neun Tage mit teilweise mehreren Veranstaltungen pro Tag, das war schon eine große Herausforderung für uns alle. Ein Dank gilt an alle am Fest beteiligten Helfer.
Dann haben wir im vergangenen Jahr um viele Fördermittel gekämpft, um möglichst viele Baumaßnahmen auf den Weg zu bekommen. Vor allem im Straßenbau im Allgemeinen und für das Projekt Neue Gasse im Besonderen, haben wir uns mächtig ins Zeug gelegt, um Fördermittel zu bekommen. Dort sah es nämlich lange Zeit schlecht aus, um einen sofortigen kompletten Ausbau zu bewerkstelligen. Da haben wir durch die Politik, insbesondere mit Hilfe des Landtagsabgeordneten Rico Anton, die entscheidende Unterstützung bekommen. Am Jahresende konnte die Baumaßnahme mit einem kleinen Fest bei der Bäckerei Karla Seifert und dem Alichteln mit den zufriedenen Anwohnern abgeschlossen werden. Ein großer Dank gilt den Bauschaffenden, die sogar zwei Wochen vorfristig fertig waren. Das war wirklich einmal eine richtig gute Geschichte.
Des Weiteren wurde der zweite Bauabschnitt der Adorfer Straße in Jahnsdorf im September aufgrund der Fördermittelausreichung noch begonnen und ebenfalls kurz vor Weihnachten der Asphalt aufgebracht.
Der Abriss der alten Trikotagenfabrik wurde im letzten Jahr endlich auf die Reihe gebracht. Das war eine Altlast, die endlich abgeschlossen werden konnte. Darauf bin ich etwas stolz, denn es war über Jahre hinweg ein großes Ärgernis. Hier entsteht jetzt eine Grünfläche.
Wie sieht es um die große Rutsche im Jahsdorfer Freibad aus?
Sehr gut. Die Rutsche, die auch mit Fördermitteln gebaut wurde, steht und kann ab Mai von den Badelustigen benutzt werden. Derzeit laufen noch die letzten Restarbeiten. Wie aber Chef Hans Rinn, ein ehemaliger bekannter DDR-Rennrodler aus Thüringen, versichert, wird die Rutsche bald komplett fertig sein.
Ursprünglich sollte doch die Rutsche vom Erzgebirgsbad Thalheim nach Jahnsdorf kommen.
Das stimmt. Wir haben uns diese Rutsche angeschaut und sind zur Überzeugung gekommen, dass eine neue Rutsche zwar etwas teurer werden würde, aber eine 20 Jahre alte Rutsche könnte uns finanziell in ein paar Jahren auf die Füße fallen. Sie ist beispielsweise durch UV-Strahlung bereits spröde und weist einen gewissen Verschleiß auf. Es hätte ein großer Aufwand betrieben werden müssen, um diesen Koloss wieder in einen guten Zustand zu bringen und in Thalheim ab- und in Jahnsdorf wieder aufzubauen, da auch der neue Standort deutliche Unterschiede aufweist. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit einer neuen Rutsche die richtige Entscheidung getroffen haben und sind auch sehr stolz, so eine schöne Rutsche in unserm herrlichen Freibad zu besitzen.
Weiterhin haben wir im letzten Jahr im Ortsteil Jahnsdorf an der Grundschule am Mahlteich einen neuen Sportplatz gebaut. Dort steht jetzt neben einer Kurzstreckensprintbahn und einer Weitsprunganlage auch ein Multifunktionsspielfeld komplett in Kunststoffbelag zur Verfügung.
Was ist in diesem Jahr geplant?
Wir werden vor allem in den Straßenbau investieren. Die Hauptstraße wird komplett mit Gehweg, Breitband, Kanalbau, Straßenbeleuchtung bis zur Kreuzung Mittelbacher Straße weitergebaut. Diese Maßnahme wird bis 2019 andauern. Der zweite Teilabschnitt der Adorfer Straße wird weiter fortgesetzt. Die sehr schlechte Straße „Am Sonnenberg“ in Jahnsdorf wird ebenfalls grundhaft ausgebaut, gemeinsam mit dem Abwasserentsorger, der ein neues Kanalsystem errichtet.
Der Breitbandausbau wird in den Bereichen mit Unterversorgung, das sind etwa 20 Prozent der Haushalte, mit ungefähr einer Million Euro vorangetrieben. Hier müssen wir zehn Prozent an Eigenmitteln beisteuern.
In die Grundschule Jahnsdorf haben wir im vergangenen Jahr bereits viel Geld in den Brandschutz des sog. Neubaus gesteckt. Jetzt geht es im Altbau weiter. Die Maßnahme nennt sich brandschutztechnische Ertüchtigung. Aber auch die Heizung wurde bzw. wird komplett im gesamten Gebäude saniert, so dass eine neue und energieeffiziente Heizungsanlage vorhanden sein wird. Rund 350.000 Euro sind 2018 hierfür veranschlagt. Auch Renovierungsarbeiten werden folgen.
In der Grundschule wird 2018 außerdem der Hortgarten mit einer Investsumme von etwa 210.000 Euro verbessert. Ein neues Kunststoffspielfeld für Fußball und Basketball soll hier die alten Anlagen ersetzen.
In Seifersdorf wird der Reitplatz des Reit-und Fahrvereins umgebaut. Er ist in die Jahre gekommen und bekommt ebenfalls einen neuen Aufbau und veränderten Belag.