Start Erzgebirge Unwetter im Erzgebirge - der Tag danach
Artikel von: Sven Günther
11.08.2020

Unwetter im Erzgebirge – der Tag danach

Schwimmbadmeister Rene Gärtner steht vor dem überflutetem Becken. Fotos: Bernd März

Der Tag nach dem Unwetter

Erzgebirge. Nach den schlimmen Unwettern vom Montag wird jetzt das Ausmaß der Schäden deutlich. Besonders heftig traf es Neundorf. Eine Schlammlawine wälzte sich gegen 14 Uhr durch kleine Gemeind bei Annaberg-Buchholz, überflutete auch das Schwimmbad. Eine braune schlammige Brühe muss jetzt aus dem Becken geholt werden. Dazu wird aktuell das Wasser abgelassen.
Schwimmbadmeister Rene Gärtner: “Ganz großer Mist. Morgen kommt die Feuerwehr, macht das Becken sauber. Dann müssen wir sehen, wie wir es wieder füllen können.”

Auch bei Rene Hase sieht der Keller schrecklich aus. Noch immer ist der Schlamm hier mehrere Zentimeter hoch. Hase: „Wir sind im Zimmer gewesen, da kam das Wasser. Die Brühe war braun, brachte Pflastersteine mit sich. Ich habe heute noch viel sauber zu machen. Beim Nachbarn liegt ein halber Meter Schlamm im Garten.“ Wenigsten ist sein Oldtimerkrad, das im Keller aufgebaut wird, verschont geblieben.

Ganz schlimm traf es den Kindergarten Starennest in Neundorf. Der komplette Keller wurde überflutet. Alle Spielgeräte sind hin. Wände hat es heraus gerissen, der Öltank schwamm im Garten. Jacqueline Weichert: „Wir sind alle noch geschockt, es ist eine Katastrophe.“

Auch die Kita Starennest wurde vom Unwetter verwüstet. Foto: Bernd März

Anwohner Dietrich Meischner: „Der Regen war eine Stunde so heftig, dass die Autos geschwommen kamen. Sie waren nicht mehr zu lenkgen. Auch Pflastersteine wurden mit den Fluten mitgerissen. Wir haben Sandsäcke aufgestellt, um dass Wasser ums Haus herumzuleiten. Aber man ist machtlos. Zum Glück gibt es viele Helfer, die jetzt mit anpacken.”

Wehrleiter Michael Siegel: “Wir waren gestern bis 22 Uhr im Einsatz, haben Keller von Wohnhäusern gereinigt, die Straßen befahrbar gemacht. Heute sind wir seit 8 Uhr wieder mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Und das bei der Hitze, die den Schlamm hart wie Beton werden lässt.”

Feuerwehrleute sind seit gestern um Einsatz, um die Schäden zu beseitigen. Foto: Bernd März