Start Erzgebirge Uwe Bein: Training, Tipps und tödliche Pässe
Artikel von: Sven Günther
29.06.2017

Uwe Bein: Training, Tipps und tödliche Pässe

Weltmeister Uwe Bein beim Interview mit ERZ-TV.

Uwe Bein: Bei den Kids unbekannt…

Markersbach. Er war der Meister des tödlichen Passes, das Zentrum des magischen Eintracht Frankfurter Dreickecks. Knipser Anthony Yeboah, Sprinter Andreas Möller. Einfädler Uwe Bein!

Uwe Bein. Der stille 1990er Weltmeister, der nie mit Klamauk, aber oft mit Können glänzte. 17 Länderspiele, 300 Bundesligapartien, ohne den ganz großen Vereins-Titel. Mit der Eintracht 1992 war Bein fast Deutscher Meister. Am letzten Spieltag vergeigte man den Titel in Rostock. 1986 mit Köln fast UEFA-Pokalsieger. Im Finale verlor man gegen Real Madrid.
Und trotzdem: Uwe Bein gehörte zu den besten Spieler, die in der Bundesliga gespielt haben. Jetzt profitieren Kinder im Erzgebirge vom Können des Weltmeisters. Bein trainiert in Markersbach 55 Jungen und Mädchen.

Im Interview mit ERZ-TV  sagt Bein: „In erster Linie geht es für mich darum, den Kindern Spaß beim Training zu vermitteln. Wir wollen Übungen anbieten, die den Kindern Spaß machen, die der eine oder andere Trainer, der sich das Training anschaut, auch übernimmt. Das heißt nicht, dass wir etwas Neues erfinden können. In der Woche macht man vieles doppelt und dreifach, um es noch besser zu machen. Der Spaß am Training soll aber im Vordergrund stehen, so dass die Spieler und Spielerinnen das eine oder andere auch mitnehmen, wenn sie zu Hause alleine auf dem Platz sind oder zu zweit oder zu dritt sind.“

Uwe Bein wird im Trainingscamp in Markersbach von Wolfgang Bartusch, Marko Kapotanovic und seinem Bruder Dirk Bein unterstützt. Dem Zaungast fällt auf: Die erfahrenen Trainer lassen sich von den Nachwuchskickern nicht auf den Nasen herum tanzen. Ihre Taktik: Eine Mischung von lockeren Sprüchen und strengem Ton. Das Ergebnis: Disziplin!

“Das ist das Wichtigste, wenn man eine Mannschaftssportart betreibt”, weiß Bein. “Wenn da zwei dabei sind, die permanent stören oder Unsinn machen, muss man schon mal härter durchgreifen. Auf das Benehmen, nicht nur auf dem Trainingsplatz, sondern auch außerhalb des Platzes in den Pausen und beim Essen, legen wir schon sehr großen Wert. Das gehört einfach dazu.”

Für den gastgebenden SV Mittweidatal 06 Raschau-Markersbach ist es das zweite Sommercamp für Jungen und Mädchen. 2016 hatte der Verein anlässlich seines zehnjährigen Bestehens die Fußballschule von Real Madrid eingeladen. Mit der Fußballschule von Uwe Bein wurde jetzt eine für die Eltern erschwingliche Alternative gefunden.

Uwe Bein, der Weltmeister! Ein Titel, der ihm bei den Kids nichts nützt. Sie kennen den berühmten Fußballer nur aus Erzählungen der Eltern und Großeltern. Bein lächelt: “Mit denen kommt man ins Gespräch. Ich erzähle dann abends beim Bier auch mal paar Geschichten von der WM oder vom Drumherum, was so im Profi-Fußball passiert ist. Das ist immer ganz lustig.”

Den aktuellen Fußball verfolgt Bein genau, macht Eintracht TV, schreibt im Eintracht-Magazin und schaut auch auf den Fußball-Osten. “Es ist schön für Aue, dass der Verein die Klasse gehalten hat. Gerade jetzt, wo das neue Stadion kommt”, sagt Bein, der auch die Entwicklung von RB Leipzig positiv sieht. ” Geld hin, Geld her. Entscheidend ist für mich, wie die Mannschaft sich präsentiert und welchen Fußball sie spielt. Da haben sie in diesem Jahr eine absolute Top-Leistung gebracht.”