Start Vater des Blasmusikfestivals gestorben
Artikel von: Judith Hauße
08.04.2022

Vater des Blasmusikfestivals gestorben

Stefan Richter war der Begründer des Europäischen Blasmusikfestivals in Bad Schlema. Foto: Uwe Zenker/Archiv
Von Judith Hauße

Mit dem Europäischen Blasmusikfestival verbinde ich viele schöne Erinnerungen. Als Kind war es immer das Highlight im Jahr, wenn man zusammen mit seinen Freunden über das Festivalgelände gestreift ist, sich zusammen mit den Eltern die Eröffnungsparade an der Straße angeschaut hat oder ausgelassen zur Musik der Holländer getanzt hat. „Gehst du auch auf‘s BlaMu?“- eine Frage, die jedes Jahr im September durch das Klassenzimmer hallte. Das Event hat für viele meines Jahrgangs (1994) die Kindheit mitgeprägt. Es ist und wird immer ein Stück meiner Heimat bleiben, weswegen auch ich sehr betroffen war, als ich vergangene Woche vom Tod von Stefan Richter erfuhr. Zwar durfte ich den Vater des Blasmusikfestivals leider nie persönlich kennenlernen, seine Person kannte aber jeder in Bad Schlema. Ich danke ihm für sein Verdienst und dass er meiner Familie und mir mit dem „BlaMU“ so viel schöne Erinnerungen geschenkt hat.

Worte zu seiner Person:

Stefan Richter ist in der Nacht auf Donnerstag (7. April) im Alter von 72 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben. Das 1992 durch ihn ins Leben gerufene Musikevent genießt international eine hohe Aufmerksamkeit. Für den Ort Bad Schlema im Erzgebirge war es das Aushängeschild. Das Blasmusikfestival lockt jedes Jahr zahlreiche Musiker und Orchester in den Kurort, insgesamt 42 Nationen standen bereits schon auf der Bühne, darunter aus Australien, USA, Schottland, Brasilien und sogar Japan. Sie alle wollen ins Erzgebirge.
Bis 2019 hielt Stefan Richter die Zügel des über die Jahre hinweg gewachsene Riesenevent in der Hand und war Geschäftsführer des Bergmannsblasorchesters Aue-Bad Schlema e.V.
Aus gesundheitlichen Gründen musste er sie jedoch nach 30 Jahren an Nachfolger Rico Reinwarth übergeben. Seither war er im Ehrenvorstand des Vereins.
Auf Facebook schreibt der Verein: „In Gedanken sind wir bei seiner Familie, der unser tiefes Mitgefühl gilt. Die Musiker und der Vorstand werden sein Andenken würdig wahren und weiter fortsetzen, was er in fast 30 Jahren aufgebaut hat.“
Noch im vergangenen Jahr erhielt er für sein Lebenswerk das Bundesverdienstkreuz. Auch ehrenamtlich war der Auer höchst engagiert. Seit 1994 war er Stadtrat von Aue und 15 Jahre Mitglied im Kreistag.

Den Nachruf des Bergmannsblasorchester e.V.  hier lesen.