Start Veilchen und Löwen trennen sich torlos
Artikel von: Redaktion
04.02.2024

Veilchen und Löwen trennen sich torlos

Tim Danhof mit einer großen Möglichkeit. Foto: Steffen Colditz

Veilchen im Alu-Glück

Aue. Veilchen-Trainer Pavel Dotchev war vor der Partie zu einigen Wechseln gezwungen. Mit Linus Rosenlöcher und Mirnes Pepic fielen kurzfristig zwei wichtige Säulen aus und mit Niko Vukancic und Marvin Stefaniak kehrten zwei gesperrte Spieler zurück. Erik Majetschak startete im Mittelfeld, während Kilian Jakob auf die linke Abwehrseite rückte. In der Offensive ruhten die Hoffnungen der Veilchen auf Marcel Bär, der vor der Saison von 1860 München in den Schacht gewechselt war und Hinspiel seinen ersten Treffer in lila-weiß erzielen konnte. Bei kühlen aber trockenen Bedingungen dauerte es lang bis die Partie richtig auf Temperaturen kam. Omar Sijaric sorgte für die erste gefährliche Situation, in der 15. Minute schlug der Flügelstürmer des FCE eine scharfe Flanke, die knapp zwischen Marcel Bär und dem zweiten Pfosten ins Aus ging. Auf der anderen Seite wurde es richtig brenzlig. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld spielten sich die Sechziger in den Auer Strafraum. Julian Guttau zog ab und sein Abschluss klatschte an den Pfosten. Die Situation blieb heiß und Niko Vukancic musste den Ball von der Linie schlagen. Mit vereinten Kräften konnten die Veilchen die Situation bereinigen, hatten aber großes Glück nicht in Rückstand geraten zu sein.

Die Veilchen waren gewarnt, ergriffen in der Folge die Initiative und erarbeiteten sich leichte Feldvorteile. Echte Torchancen sprangen dabei aber nicht heraus, zu unsauber verspielten die Hausherren ihre Standardsituationen und auch bei den Distanzschüssen von Majetschak und Vukancic fehlten einige Meter. Erst nach etwas mehr als einer halben Stunde wurde es wieder gefährlich. Erneut war es Sijaric, der sich auf dem rechten Flügel Platz verschaffte und scharf den Ball in die Mitte flankte. In der Mitte stieg Boris Tashchy am höchsten, köpfte das Runde aber über das Eckige. Die Münchner Löwen waren aber keinesfalls untergetaucht und meldeten sich in der 37. Minute zurück. Nach einer Flanke von rechts, stand Mansour Ouro-Tagba schon einschussbereit im Strafraum, vertändelte aber den Ball. Aus dem Rückraum kam wieder Julian Guttau zum Abschluss, in den sich Tim Danhof warf und zur Ecke klärte.

Veilchen verpassen den späten Lucky Punch

Auch nach dem Seitenwechsel blieb es bei dem Bild. Aue hatte optisch mehr vom Spiel, die besseren Chancen erspielten sich die Löwen. Immer wieder versuchte es Julian Guttau, der aber aus spitzem Winkel erneut an Männel scheiterte. Nur wenige Minuten später suchte Morris Schröter im Strafraum Fynn Lakenmacher mit einer Flanke und nur im letzten Moment konnte Tim Danhof zur Ecke klären. Die Löwen leckten Blut und setzten die Veilchen ab der 60. Minute erstmals unter Dauerdruck. Zweimal wurde es nach Standards brandgefährlich und Aue fand in dieser Phase kein Mittel zur Entlastung. Trainer Pavel Dotchev reagierte mit einem Dreifachwechsel und brachte mit Steffen Meuer, Joshua Schwirten und Sean Seitz frische offensive Kräfte auf das Feld.

Die Wechsel zeigten sofort Wirkung. In der 73. Minute bediente Bär Seitz bei einem Gegenangriff und der eingewechselte Flügelstürmer zielte zu genau und zirkelte den Ball über das Auer Tor. Mit dem 0:0 ging es in die Schlussphase und es wurde deutlich, dass die Mannschaft gewinnt, die das goldene Tor machte. 1860 steckte ebenfalls nicht auf, aber die Löwen schwächten sich selbst. Nach einer Ecke der Sechziger konterten die Veilchen wieder über Seitz, der vom ebenfalls eingewechselten Philipp Steinhart überhart von hinten von den Beinen geholt wurde. Schiedsrichter Exuzidis zögerte nicht und stellte den Abwehrspieler der Löwen direkt vom Feld.

Die Veilchen in Überzahl und Aue versuchte es noch einmal. Nach einer guten Umschaltsituation kam Marcel Bär an der Grundlinie an den Ball und hatte den Blick für den einlaufenden Sean Seitz. Dieser brauchte aus gut zehn Metern nur einschieben, aber seinen Volleyschuss setzte die Nummer 7 wieder über den Kasten. Die Lila-Weißen gingen zu fahrlässig mit ihren wenigen Chancen um und auch in der sechsminütigen Nachspielzeit fiel der Lucky Punch nicht. Die letzte Chance für Aue hatte Tim Danhof, der nach einem langen Schlag im Strafraum zum Abschluss kam, aber an Löwen-Keeper Marco Hiller scheiterte. So blieb es beim 0:0 in einem Traditionsduell, das nach 90 Minuten keinen wirklichen Sieger verdient gehabt hätte. In der Tabelle verpassen die Veilchen den Sprung ins obere Drittel, bleiben mit 35 Punkten im Mittelfeld der 3. Liga.

Text: Max Richter