Start Chemnitz Verdi ruft zu Warnstreiks im Nahverkehr auf
Artikel von: Redaktion
01.03.2023

Verdi ruft zu Warnstreiks im Nahverkehr auf

Geht es nach dem Willen von Verdi, rollt am Freitag kein einziges CVAG-Fahrzeug durch Chemnitz.

Geht es nach dem Willen der Gewerkschaft Verdi, fallen am Freitag in ganz Sachsen wieder Busse und Bahnen aus. Unterstützt wird die Aktion zudem von der Bewegung Fridays for Future, welche für den gleichen Tag zum globalen Klimastreik in 200 Orten deutschlandweit aufruft.

Grund für den Warnstreik sind gescheitere Tarifverhandlungen zwischen Bund und Ländern sowie der Gewerkschaft Verdi. Diese spricht von einem »indiskutablen Angebot« an die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, so Vorsitze Christine Behle. Nun wolle man mit erneuten Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. So fordere man mindestens 10,5 Prozent mehr Lohn, aber mindestens 500 Euro mehr pro Monat. Bund und Länder hatten in der zweiten Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche eine Erhöhung von fünf Prozent in zwei Schritten, sowie Einmalzahlungen in Höhe von 2.500 Euro vorgeschlagen.

Es geht vor allem um Unterschiede in Sachsen

Neben den bundesweiten Tarifverhandlungen geht es vor allem in Sachsen auch um ein lokales Problem. So liegt der Freistaat im Bundesvergleich nicht nur weit unter dem bundesweiten Tarif, sondern auch innerhalb gibt es Unterschiede. So verdienen Beschäftige der Verkehrsbetriebe in Leipzig, Plauen oder Zwickau weniger Geld als ihre Kolleginnen und Kollegen in Chemnitz und Dresden. Auch dieser Umstand müsse nach dem Willen von Verdi dringend behoben werden.

Fridays for Future unterstützt die Aktion

Zeitgleich zu den Warnstreiks im Nahverkehr ruft auch die Bewegung Fridays for Future am Freitag zum globalen Klimastreik auf. Aktionen und Demonstrationen sollen dabei in rund 200 Städten stattfinden. Damit will man auch die Warnstreiks der Gewerkschaft unterstützen. So beklage man, statt den Ausbau und die Finanzierung des Nahverkehrs zu sichern, investiere Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) in immer neue Autobahnprojekte. Dies stünde nicht mit den aus Sicht von Fridays for Future notwendigen Klimazielen in Einklang.

CVAG kann Dimensionen noch nicht abschätzen

Die Chemnitzer Verkehrs-AG kann die Dimensionen des Streiks indes noch nicht abschätzen, so das Unternehmen. Man rechne allerdings mit erheblichen Einschränkungen und Ausfällen im Bus- und Straßenbahnverkehr. Kundinnen und Kunden könne man erst über den genauen Umfang informieren, wenn der Streik angelaufen sei. Hierzu wolle man die Betroffenen dann auf allen verfügbaren Kanälen informieren.