Start Erzgebirge Viel mehr als Zu(g)kunft!
Artikel von: Sven Günther
30.01.2018

Viel mehr als Zu(g)kunft!

In das heruntergekommene Gebäude am unteren Bahnhof in Annaberg-Buchholz soll am autonomen Fahren von Zügen geforscht werden. Foto: André Kaiser.

Programm WIR: Vier Projekte aus dem Erzgebirge gewählt

Von A. Kaiser und S. Günther
Annaberg-Buchholz. Die Nachricht hat für Wirbel gesorgt. BILD schrieb: “Erzgebirgsbahn bald ohne Lokführer?”, Tag24 meldete: “Lokführer war gestern: Das Erzgebirge will Vorreiter in Sachen fahrerlose Züge werden.” und auf Radio Erzgebirge hörte man: “Züge in Annaberg sollen bald ohne Lokführer rollen”. Auf www.wochenendspiegel.de hieß die Schlagzeile: Willkommen in der Zu(g)kunft!

Willkommen in der Zu(g)kunft!

Der Annaberg-Buchholzer Oberbürgermeister Rolf Schmidt: „Diese Projektidee hat das Potenzial für eine absolute Alleinstellung des Erzgebirges in Europa. Forschung, Technologie und Innovation zum automatisierten Fahren auf Bahntrassen würden unter realen Bedingungen hervorragend miteinander vernetzt und konzentriert. Mit der TU Chemnitz und vielen weiteren Partnern sind wir sehr gut aufgestellt.” Die weiteren Partner sind:

Sächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
TU Dresden, Institut für Bahnfahrzeuge und Bahntechnik/Professur Elektrische Bahnen
EBA Eisenbahn-Bundesamt
SIEMENS AG Mobility/Rail Automation Domestic
DLR Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
Institut für Verkehrssystemtechnik
IHK Chemnitz
IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr
Hörmann Rail & Road Engineering GmbH,
BTS Rail Saxony
Innovationsverbund Maschinenbau Sachsen VE-MA-Sinnovativ
MENNEKES Elektrotechnik Sachsen GmbH
Handtmann Leichtmetallgießerei Annaberg GmbH
FUCHS Ingenieurbüro für Verkehrsbau GmbH

Fest steht, dass das Medienecho auf die Pressemitteilung der Stadt Annaberg-Buchholz war groß. Richtig so. Immerhin gehört das Projekt: “Smart Rail Connectivity Campus” zu 32 ausgewählten aus 100 Vorschlägen, die im Programm  „WIR!- Wandel durch Innovation in der Region“ jetzt mit 200.000 Euro weiter gefördert werden. Mit dem Geld wird ein detailliertes Konzept erarbeitet, mit dem die Bewerber in die nächste Runde gehen, in der die zwölf besten Konzepte gesucht werden. Dort geht es dann um Summen zwischen fünf und acht Millionen Euro für jedes bewilligte Projekt allein in den ersten beiden Jahren.

Was kaum Erwähnung fand: Unter den 32 Projekten sind drei weitere aus dem Erzgebirge!

Smart Composites Erzgebirge, kurz  “SmartERZ”, hat zum Ziel, mittels faserverstärkten Kunststoffen beziehungsweise Verbundstoffen, die Wirtschaftsregion Erzgebirge nachhaltig zu stärken. Diese Werkstoffe spielen eine herausragende Rolle, um Leichtbau-Anwendungen in der Industrie durchzusetzen. Dafür gilt es ein Netzwerk von Unternehmen aus den Branchen Maschinenbau, Elektrotechnik/Elektronik,
Kunststoffverarbeitung, Textil- und Oberflächentechnik aufzubauen.

rECOmine: Hier geht es darum, umweltschädliche Altlasten als Energiequelle zu nutzen. Die im Erzgebirge bestehenden Kompetenzen sollen weiterentwickelt und am Weltmarkt etabliert werden.

„3D-Audio: Neue Perspektiven für das Hören“ heißt das ausgewählt Objekt der Firma Synotec Psychoinformatik Geyer. Das Projekt vereint Spezialisten, die an einer neuen Dimension des Hörens arbeitet, um die akustische Lebensqualität maßgeblich zu verbessern.