Start Zwickau Volkssolidarität fordert planbare und sichere Finanzierung
Artikel von: Redaktion
14.04.2016

Volkssolidarität fordert planbare und sichere Finanzierung

Werdau. Die Existenz der Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle (PSKB) in Werdau steht auf der Kippe. Grund: Nach jetzigem Stand gibt es keine Fördergelder des Landes Sachsen. Nicht zum ersten Mal sind damit Kontaktstelle und Arbeitsplätze in Gefahr. Ein Zustand, den der Volkssolidarität Kreisverband Zwickauer Land e.V. (VS) so nicht mehr hinnehmen kann. „Für alle Hilfebedürftigen, die zu uns kommen, sind wir fachkompetent im Auftrag des Landkreises da. Dazu brauchen wir aber als Verein eine dauerhaft gesicherte Finanzierung“, fordert der Vorsitzende des Vorstandes, Jens Heinz.

Hintergrund der problematischen Situation ist, dass es im Landkreis Zwickau keinen Facharzt für Psychiatrie mehr gibt. Das hat zur Folge, dass die Finanzierung für die Beratungsstelle durch das Land Sachsen nicht gesichert ist. Eine entsprechende Ausnahmegenehmigung, die der Landkreis gestellt hatte, wurde abgelehnt.

„Hier wirkt ein nicht nachvollziehbares Verwaltungshandeln direkt auf die Schwächsten unserer Gesellschaft, die auf solch ein Angebot dringend angewiesen sind“, betont Jens Heinz. Das – so sein Standpunkt – darf nicht passieren. Denn die Folgen sind nicht absehbar: Die Besucher verlieren ihre Beratungsstelle, die oftmals der einzige Halt und Kontaktpunkt für regelmäßige Begleitung ist. Seitens der Volkssolidarität müssen personelle Konsequenzen gezogen werden und der Verein wird finanziell durch ausbleibende Zahlungen belastet.

Dabei, so der VS-Vorstand, ist es nicht das erste Mal, dass die Beratungsstelle vor dem Aus steht. Bereits im Jahr 2012 kamen keine Fördergelder vom Land. „Damals haben wir als Verein trotz erbrachter Leistung auf etwa 17.700 Euro verzichtet, und nur mit einer Ausnahmegenehmigung für den Landkreis konnte die Arbeit der PSKB weitergeführt werden.“ Doch damit nicht genug. Im vergangenen Jahr wurden die Punktwerte für die Beratungsstelle von 735 auf 634 Euro gekürzt. Das heißt: Die Förderung ist um über 5.700 Euro zurückgegangen. Jens Heinz: „Wir appellieren dringend an die Verantwortlichen, ihre eingegangenen Verbindlichkeiten zu erfüllen und im Interesse all der hilfsbedürftigen Menschen schnell zu handeln.“ pm