Vom Dach bis zum Fussboden

Bad Schlema. Hausbesitzer wissen, es gibt immer etwas zu tun. So ist das natürlich auch bei einer Kirche. Derzeit laufen Bauarbeiten an der 1899 eingeweihten Martin-Luther-Kirche in Niederschlema.
Größere Arbeiten fanden hier zuletzt kurz vor der Einhundertjahrfeier statt. Damals wurde der Turm neu gedeckt und saniert, die Innenräume erhielten einen neuen Anstrich, Schwammherde in den Dachbalken wurden beseitigt und einige Kunstsandsteinelemente repariert oder erneuert. Das Hauptdach erhielt zuletzt in den 50ern eine Abdeckung. Nun also erfolgt eine weitere wichtige Teilsanierung, die rund 450.000 Euro kostet. Bund, Land, Gemeinde, Landeskirche und Kirchgemeinde teilen sich zu festgelegten Prozenten in die Finanzierung, Das Vorhaben wird über das Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost bei den Instandsetzungsarbeiten an Kirchendach und Fassade unterstützt.
Die Bauarbeiten begannen im November 2014. Das Kirchendach erhielt eine neue Schiefereindeckung in Form einer Spitzwinkel-Schablonendeckung, die an Kirchgebäuden in der Region sehr selten zu finden ist. Die restlichen roten Kunstsandsteinelemente wurden in Ordnung gebracht und ergeben jetzt ein einheitlich schönes Bild. Aber auch innen waren Putz- und Anstricharbeiten nötig. Die Elektrik im Dachbereich und im Vorraum musste erneuert werden. „Der Dachbereich ist jetzt ordentlich ausgeleuchtet und sicher begehbar. Das ist auch für Arbeitsschutz sehr wichtig. Außerdem fehlten uns für Präsentationen im Kirchenvorraum Licht und Steckdosen. Auch hier können wir jetzt ordentlich arbeiten“, erzählt Pfarrer Ullrich Kauk.
Besonders freut ihn, dass auch der Fußboden im Kirchenschiff im neuen Glanz erstrahlt. Hier wertet ein historisch farbiger Jugendstilfußboden den Raum auf. „Die Kirchgemeinde half dabei, die alten Fußbodenbalken und Füllungen herauszuschaffen, übernahm immer wieder Säuberungsarbeiten in der Kirche. Die Anstrengungen haben sich gelohnt. Die neuen Fliesen passen hervorragend zu den Jugendstilelementen in unserer Kirche“, freut sich Pfarrer Kauk. Die nahezu unverändert erhalten gebliebene Inneneinrichtung der Jahrhundertwende kommt so besonderes schön zur Geltung. Auch während der Bauphase konnten besonders wichtige Gottesdienste in der Kirche abgehalten werden. Zum einen, weil die Kirchgemeinde immer wieder mit Hand anlegte, zum anderen, weil die Bau- und Handwerksfirmen, welche alle aus der Region kamen, Verständnis für das Anliegen der Kirchgemeinde hatten.
Die Arbeiten im Inneren des Gotteshauses sind abgeschlossen. Nun erhält noch die Fassade neuen Putz und einen neuen Anstrich, und in wenigen Wochen wird die Martin-Luther-Kirche in Niederschlema in einem schmucken neuen Gewand erstrahlen. hb