Start Erzgebirge Von Schnee, Eis und Wasser
Artikel von: Sven Günther
14.12.2015

Von Schnee, Eis und Wasser

Fotos: Peplies Consult

Von Eric Frenzel
Die Trainingstage in Norwegen, die wir nach dem Weltcup dort verbracht haben, haben uns sehr gut getan. Zunächst ist das sportlich zu sehen. Durch die Wetterkapriolen der letzen Wochen, sprich Schneearmut in Deutschland und widrige Bedingungen an den ersten beiden Weltcuporten in Finnland und Norwegen haben unsere Planungen zum Sprung- und Schanzentraining jäh durchkreuzt.
Die Vielzahl der Sprünge, die man braucht bzw. die ich brauche, um das Gefühl für das Springen und die Schanzen zu bekommen, waren in der unmittelbaren Saisonvorbereitung nicht gegeben, so dass der Aufenthalt in Norwegen nach den Weltcuprennen Gold wert war. Aber die Zusatztage in Norwegen waren auch etwas für die Seele. Wir hatten sehr gute Bedingungen auf der Schanze und konnten gut an den Sprüngen arbeiten. Auch die übrigen Wetter – und Loipenbedingungen hätten in Lillehammer zum Schluss nicht besser sein können  – ein echtes Schneeparadies, in dem es Spaß machte, zu trainieren.
Zum Wochenende bin ich nun zurückgekehrt  nach Deutschland, wo ich bei Ankunft sofort wieder im Kampf mit „meinem“ Element war, diesmal in Form von Eis und Glätte. Die Rückfahrt vom Flughafen ins Erzgebirge musste vorsichtig gestaltet werden und verlängerte den Reisetag am Ende nochmals um Stunden. Auch ein Stück Normalität für Sportnomaden.

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Die Planungen bis zum Ramsauer Weltcup werden nun vom Trainerstab und vom Wetterdienst bestimmt werden. Reichen die Schneebedingungen in Oberwiesenthal aus, werden wir sehr gerne hierbleiben, um in Ruhe und jenseits von Lagerkollern und Vorbereitungshektik, zu arbeiten und um läuferisch und „springerisch“  Feinabstimmungen zu justieren. Sollten sich die Bedingungen zu Hause nicht wie gewünscht einstellen und es an Schnee mangeln, werden alle anderen Optionen sorgsam geprüft, auch die frühere Anreise in das Dachsteingebirge rund um Ramsau, das relativ schneesicher ist. Selbstverständlich hoffe ich auf gute Bedingungen im Erzgebirge; in den letzten Jahren hat mir persönlich der Wechsel von Weltcupwochenenden und zwischenzeitlicher Rückkehr an die Heimatorte immer sehr gut getan. Man ist bei seinem Heimtrainer, der einen guten Blick für alles hat, man ist bei der Familie,  bei der man  abends abschalten kann und insgesamt gelingt es besser, Wettkampfspannung zu den Weltcups hin aufzubauen.
Kurz vor der Weiterreise wird  aber nicht Schnee und Eis für mich die bedeutende Rolle spielen, sondern für einen kleinen Moment  „Wasser“, wenn wir nämlich zwischen den Weltcups unseren jüngsten Sohn taufen werden.

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