Start Erzgebirge Krebs! 9613 neue Fälle im Erzgebirge
Artikel von: Sven Günther
04.02.2016

Krebs! 9613 neue Fälle im Erzgebirge

Krebserkrankungen im Erzgebirge
9613 Erzgebirger erkrankten im Jahr 2014 an Krebs
Foto: pixabay.com

9613 Erzgebirger wegen Krebs im Krankenhaus

Von Sven Günther und Jana Kretzschmann
Erzgebirge. Die Krankheit ist die Geißel der Menschen: Krebs. 12 670 Menschen starben im Jahr 2014 an bösartigen Tumoren, 1206 waren es im Erzgebirgskreis. Jeder zwölfte Krankheitsfall geht auf eine Krebserkrankung zurück

Jetzt hat der Statistische Landesamt anlässlich des Weltkrebstages (Infos unter: http://www.krebshilfe.de/wir-informieren/ueber-krebs/welt-krebstag02.html) am 4. Februar Zahlen herausgegeben, die belegen, wie viele Menschen 2914 aufgrund von Krebserkrankungen in Krankenhäusern behandelt wurden: Es waren exakt 87 029! Davon 50 738 Männer und 36 291 Frauen.

Die gute Nachricht für ganz Sachsen: Die Zahl der Fälle ist mit 0,4 Prozent leicht rückläufig!

Die schlechte Nachricht für das Erzgebirge: Bei uns stieg die Zahl um 0,8 Prozent an!

Dabei zeigen sich bei unterschiedlichen Diagnosen auch unterschiedliche Tendenzen. So gab es im Erzgebirgskreis 1003 Patienten, die wegen Lungenkrebs behandelt wurden. Ein erfreuliches Minus von 11,3 Prozent. Dagegen stieg der Zahl bei Harnleiterkrebs um 6,4 Prozent auf 581 Fälle an. Bei Darmkrebs wurde ein Anstieg auf 855 Patienten registriert. Das sind zehn Prozent. Am deutlichsten kletterte die Zahl bei Brustkrebs nach oben: um 14,3 Prozent auf 640.

Hier sehen Sie, was die Statistik über die Krebserkrankungen sagt!
https://www.statistik.sachsen.de/download/200_MI-2016/MI-18-2016.pdf
Vorsorge ist wichtig!

Erwischen kann es jeden – Vorbeugen kann jeder! Vor allem bei Darmkrebs gibt es inzwischen eine erstklassige Diagnostik. Dazu sprach www.wochenendspiegel.de mit Dr. med. Hans-Ulrich Dorn, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Klinikum Mittleres Erzgebirge gGmbH, Haus Zschopau.

Wir Ärzte haben täglich mit bösartigen Darmerkrankungen zu tun. Uns erreichen oft weit fortgeschrittene Befunde, die u. U. hätten vermieden werden können. Die Männer, welche das Thema Vorsorge meiden, sind erfahrungsgemäß in der Überzahl,  Ich kann nur raten: ‚Gehen Sie bitte zur Darmkrebsvorsorge.‘ Sie ist in Kliniken (auch im Haus Zschopau, ambulant) und internistischen Arztpraxen möglich. Nach der Aufklärung und Vorbereitung dauert eine Darmspiegelung im Schnitt nur 20 bis 30 Minuten.“
Im Haus Zschopau mit seinem Darmzentrum werden jährlich an die 350 Darm-OPs vorgenommen und über 1000 Patienten mit Enddarmerkrankungen ambulant behandelt. Die meisten Erkrankungen sind gutartig.
Bevor Darmkrebs ausbricht, dauert es eine Weile. Man rechnet von der ersten bösartigen Zelle bis zum nachweislichen Krebs bis zu 15 Jahre. Er entsteht meist aus gutartigen Vorstufen in Form von Adenomen. Wird bei einer Darmspiegelung ein Adenom festgestellt, kann es meist gleich während der Untersuchung mit entfernt werden.

Zum Vergleich: Im Krebsstadium 1 betragen die Heilungschancen 95 Prozent, in Stadium 4 nur noch 5 Prozent!