Start Erzgebirge Wenn der Ball gefallen ist...
Artikel von: Sven Günther
19.11.2019

Wenn der Ball gefallen ist…

Peter Luthe (li.), der Chef. Ab 1. Januar übernimmt Nils Schwäbe die Leitung des Unternehmens aus Gablenz. Foto: Sven Gleisberg

Gelungene Übergabe

Von Sven Günther
Gablenz. Ping! Mit einem leichten metallischen Klang trifft der Putter den kleinen weißen Ball, der lochwärts über den Rasen rollt uuuuuunnnnndddd mit einem beruhigendem Blop im Erdboden verschwindet. Peter Luthe lächelt, freut sich über ein weiteres gutes Resultat, das er auf dem wunderschönen Golfplatz von Zschopau notieren kann. Der Unternehmer aus Gablenz ist Golfer mit Leib und Seele, spielte bei den Linkshänderweltmeisterschaften mit und steht, so oft es geht, am Abschlag.
„Es gibt viele Parallelen zwischen Golf und Geschäft“, sagt Luthe und steckt seinen Schläger zurück in die Tasche. „Bei beidem benötigt man Konzentration, Durchhaltevermögen, Präzision und einen Plan, wie man erfolgreich sein kann.“
Der Hobby-sehr-gut-Golfer Peter Luthe ist im Brotberuf Chef des Fachbetriebes für Bauwerkstrockenlegung im Gablenzer Postweg 4 b, den er vor 30 Jahren gegründet hat. „Meine Mitarbeiter und ich haben seit dem an etwa 4.500 Häusern gearbeitet, tausende Wände trocken gelegt“, sagt Peter Luthe. Feuchte Wände? Ein Fall für den Profi. Luthe: „Das bekommt man nicht selbst in den Griff. Nur der Fachmann erkennt, woher die Nässe kommt und weiß, welche Maßnahmen am wirksamsten sind.“ Ziegel, Beton oder Porphyrtuff. Das Material spielt keine Rolle. Peter Luthes Team legt trocken was feucht ist! Der Chef: „Das wird auch so bleiben, wenn ich nicht mehr an der Spitze stehe.“
Laut HWK Chemnitz hören in den nächsten Jahren 6.000 Betriebsinhaber auf. Luthe ist einer von ihnen, hat sich aber um die Nachfolge gekümmert: „Nils Schwäbe ist seit sechs Jahren bei uns und ein erfahrender Handwerker. Er wird den Betrieb übernehmen und so bleibt für unsere Kunden alles beim Alten“.
Natürlich wird der Nachfolger immer wieder auf die modernste Technik zurückgreifen und neue Arbeitsweisen erlernen.
„Wie beim Golf“, lacht Peter Luthe. „Wenn man nicht ständig trainiert, wird man schlechter. Aber ich kann ja bald öfter auf dem Platz stehen.“
Er greift wieder zum Schläger und – Ping – nach einem metallischen Klang, fliegt der nächste Ball lochwärts.

Eine preisgekrönte Unternehmens-Nachfolgegeschichte lesen Sie hier

Peter Luthe, der Golfer. So oft es seine Zeit zulässt, ist er auf dem Golfplatz, er spielte bei der Linkshänder-WM 2018 mit.Foto: privat