Start Chemnitz Wer sind die Neun?
Artikel von: Redaktion
26.08.2015

Wer sind die Neun?

Die Einkommensmillionäre leben eher im Schattendasein. Während es in Sachsen insgesamt 180 gibt, leben in Bayern mehr als 3400 Menschen mit so einem Einkommen.Fotomontage: bit; geralt/pixabay

Chemnitz. Längst ist der Anblick eines Porsches auf Chemnitzer Straßen keine Seltenheiten mehr. Ferrari oder Lamborghini sucht man jedoch eher verzweifelt. Während es in den westdeutschen Großstädten zum guten Sound der Straße gehört, scheinen es wenige in Chemnitz zu schaffen im Fahrwasser der Superreichen mitzuschwimmen.

Doch wann ist man eigentlich reich, reicher oder superreich? Definitionen gibt es dafür keine und sicherlich kann man auch diese Abgrenzung von Region zu Region differenzieren. Denn was im Osten als superreich gilt, darüber können die Westdeutschen nur lachen.Hier spielen andere Größenordnungen eine Rolle.

In Chemnitz gibt es neun dieser sogenannten Einkommensmillionäre, das sind die wenigen, die ein Jahreseinkommen von einer Million Euro oder mehr versteuern (müssen). Zwickau scheint da wohl etwas wohlhabender. Denn immer leben hier 13 Einkommensmillionäre. Spitzenreiter ist Dresden mit 35, gefolgt von Leipzig mit 34.

Laut Statistischen Landesamt des Freistaates Sachsen lag der Bruttodurchnittverdienst 2014 bei 2939 Euro. Geld, welches nur in einzelnen Branchen und auch Firmen erreicht wird. In Zeiten von Mindestlohn gibt es immer noch viele die mit nicht viel Mehr als dem Mindestsatz auskommen müssen.

Die Schere zwischen denen, die mehr verdienen und denen, die weniger verdienen wird immer größer. Gravierende Unterschiede werden auch zwischen den einzelnen Branchen sichtbar. Während der durschnittliche Monatsbruttoverdienst  im produzierende Gewerbe im ersten Quartal 2015 bei rund 2600 Euro lag, mussten beispielsweise Angestellte im Gastgewerbe durchschnittlich mit 800 Euro weniger auskommen.

In Chemnitz verdienten im vergangenem Jahr 67100 der 214100 Chemnitzer mehr als 1500 Euro, das sind rund ein Drittel. Doch genauso viele müssen monatlich auch mit einem Nettoeinkommen von unter 900 auskommen.

Sachsenweit belief sich 2013 das Hausnettoeinkommen zu 29,1 Prozent auf 1300-2000 Euro. Nur 16,4 Prozent der Haushalte hatten pro Monat weniger als 900 Euro zur Verfügung. 26,4 Prozent der sächsischen Haushalte haben einen durchschnittlichen Nettoverdienst von 2000 bis 3600 Euro.

Darüber wird die Luft dünn. Denn nur 8,6 Prozent können mehr als 3600 Euro vorweisen. Dazu zählen auch die 180 Einkommensmillionäre. Chemnitz kann da mit den größeren sächsischen Städten mithalten. Selbst Zwickau steht noch davor. Gleichzeitig verhageln die Wenigen den Einkommensdurchschnitt ganz erheblich.

Doch wer sind eigentlich die neun in Chemnitz? Sie fristen selbstausgewählt lieber ein Leben im Schatten. Wer sein Vermögen zur Schau stellt gehört eher zu den Neureichen. Man kann hier nur Vermutungen anstellen. Gerade dieser doch eher elitäre Kreis genießt besondere Privilegien bei Banken und anderen Geschäftspartnern.

Seit der Wende hat sich der durchschnittliche Verdienst fast verdreifacht. Doch gerade in den vergangenen fünf Jahren war der Anstieg der Einkommen eher marginal. Den größten Sprung machten die Löhne in den ersten zehn Jahren nach der Wiedervereinigung.

Wobei es vielen wohl so erscheint, als spüre man diesen Umstand im Geldbeutel nicht. Denn gleichzeitig zur Lohnsteigerung in den vergangenen 25 Jahren, stiegen auf die Kosten für Lebenserhaltung spürbar an.

Für die Sachsen bedeutet das bei einem durchschnittlichen Jahresverdienst (Brutto 2013) 34 612 Euro, dass abzüglich von Steuern und Lebenserhaltungskosten für  Sparen, Hobby und Shopping im Jahr rund 17600 Euro bleiben.

Lieblingsluxusgut der Deutschen ist nach wie vor das Auto. In Sachsen waren 2013 in 77,7 Prozent der Haushalte mindestens ein Personenkraftwagen zugelassen.  Damit liegen die Sachsen sogar 0,6 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt.

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