Start Chemnitz Widersprüchliche Aussagen beim CFC: „Der Spielleiter wurde erpresst“
Artikel von: Redaktion
14.03.2019

Widersprüchliche Aussagen beim CFC: „Der Spielleiter wurde erpresst“

Insolvenzverwalter Klaus Siemon, Pressesprecher Steffen Wunderlich und Geschäftsführer Thomas Sobotzik. Foto: Cindy Haase

Chemnitz. Seit Samstag überschlagen sich in Chemnitz die Ereignisse rund um das Thema CFC: Anzeigen, Rücktritte, Rauswürfe, Strafen, Sperren bestimmten die Schlagzeilen. Am heutigen Donnerstag luden Klaus Siemon, Insolvenzverwalter des Chemnitzer FC e.V, sowie Thomas Sobotzik, Geschäftsführer der Chemnitzer FC Fußball GmbH, zum Pressetermin, um zu den Vorkommnissen Stellung zu beziehen.

Siemon betonte erneut, was er mit der Strafanzeige am Montag bereits deutlich gemacht habe: „Wir gehen davon aus, dass es eine massive Bedrohung durch die Fans gab.“ Noch deutlicher wurde er: „Der Veranstaltungsleiter Uhlig wurde erpresst.“ Die Fangruppierungen habe aus Sicht von Siemon Uhlig dazu gezwungen, die Gedenkszenerie abzuhalten. Uhlig sei als Spielleiter verantwortlich gewesen. Man habe entschieden, sich nicht nur von Uhlig zu trennen sondern auch von weiteren Mitarbeitern, weil der Ablauf am Samstag nicht so gewesen sei, wie man sich das vorstelle.

Die Geschehnisse gehen auch an den Spielern nicht spurlos vorbei. Geschäftsführer Thomas Sobotzik: „Die Jungs sind am Boden“, beschreibt er die Stimmung innerhalb der Mannschaft. Er vermisse trotz der von Saisonbeginn an bestehenden Tabellenführung in der Regionalliga den nötigen Respekt für das Geleistete. Er appelliert an Fans und Politik, den Spielern den Rücken zu stärken. Es handle sich nicht um ein CFC-Problem sondern um ein ganzheitliches Problem. „Wir fühlen uns auch ein wenig im Stich gelassen“, betonte er.

Keiner der aktuellen Spieler sei in Chemnitz geboren und er wisse gerade nicht, was er den Jungs sagen soll, warum sie bleiben sollen oder warum neue Spieler nach Chemnitz kommen sollten. Man habe auch alle Verhandlungen mit Spielern derzeit alle nach hinten geschoben. „Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.“

Bereits am Vormittag hatte Mario Lengtat, Anwalt und langjähriges CFC-Mitglied in einer Stellungnahme bei Facebook der Darstellung von Siemon, wonach es eine Bedrohungslage gegeben habe, widersprochen. Lengtat bezieht sich auf den Chatverlauf einer WhatsApp-Gruppe vom Wochenende, zu deren Gruppenmitgliedern u.a. auch der Sicherheitsbeauftragte, der Pressesprecher, Leiter des Ordnungsdienstes und der Leiter Marketing sowie die am Montag vom Verein geschassten Ehrenamtler wie die Fanbeauftragte und der Stadionsprecher gehörten.

Aus diesem Chat gehe hervor, dass die in letzter Form am vergangenen Samstag auch durchgeführte Würdigung Hallers mit dem inzwischen zurück getretenen Vorstandsmitglied und Spieltagsleiter Thomas Uhlig abgestimmt war. Dort seien zwar auch mögliche Reaktionen der Fans bei Nichtdurchführung besprochen worden, von Nötigung könne laut Lengtat aber keine Rede sein.