Start Chemnitz Wie sieht die Zukunft des Neefepark aus?
Artikel von: Redaktion
25.08.2016

Wie sieht die Zukunft des Neefepark aus?

Centermanagement, Werbegemeinschaft und Geschäftsinhaber kämpfen für den Erhalt. Christian Kempkes, Sven Wendel, Manfred Haendly, Dieter Tänzer, Petra Arnold, Elmar Werner, Janet Neubert, Ilona Mende (v.l.n.r.) Foto: oha
Lassen sich nicht unterkriegen: Centermanagement, Werbegemeinschaft und Geschäftsinhaber des Neefepark. Nun haben sie wieder neue Hoffnung. Foto: oha

Chemnitz. Die ungewisse Zukunft des Neefepark Chemnitz beschäftigt weiter die Gemüter. Nach unserem Bericht letzte Woche (zukunft-des-neefepark-chemnitz-in-gefahr) erreichten uns viele Lesermails und Kommentare. Die meisten von ihnen tragen eine klare Botschaft: Der Neefepark muss als Einkaufszentrum erhalten bleiben, der Einzug von Globus wird als Gewinn und nicht als Gefahr gesehen. Jutta Jacob: „Seit Monaten warten wir, dass endlich im Westen der Stadt der Einkauf wieder leichter und attraktiver wird! Der Neefepark war mit toom oder Rewe und Klee mit seinen umfangreichen Sortimenten unser bevorzugtes Einkaufsgebiet und wird von Einwohnern aus Mittelbach, Grüna, dem Westen der Stadt und den vielen Pendlern auf der A72 gebraucht.“

Indes wurde am Dienstag im Bauausschuss trotz allen Widerstandes der Weg dem Verfahren zur Änderung des Baubaungsplanes zugestimmt. Bis auf die Linke stimmten alle Mitglieder Ausschusses  zu. Entschärft wurde allerdings die Passage, wonach nach Schließung von Klee das Areal Gewerbegebiet werden könnte. Nun ist auch die Fortführung durch ein anderes Garten-Center denkbar. Dafür gibt es auch schon einen Interessenten.

Centermanager  Manfred Haendly, ist mit dem Ausgang des Bauausschusses zufrieden. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagte er im Gespräch mit WochenENDspiegel. Man habe Zeit gewonnen, um das eigene Konzept präsentieren zu können und will nun gemeinsam mit der Stadt die Dinge entwickeln. Nun hofft er, dass weitere Gespräche schnell und konstruktiv stattfinden. Immerhin stünde Globus in den Startlöchern und auch die jetzigen Mieter warten auf eine Lösung. Es gilt nun, noch strittige Punkte wie die konkrete Verkaufsfläche für Globus zu klären. „Wir wollen, dass endlich Ruhe einkehrt“, äußert Haendly seinen größten Wunsch.

Übergeben wurde zum Bausschuss auch eine Petition mit mehr als 10.000 Stimmen. Chemnitzer Bürger und solche aus dem Umland hatten sich hier für eine Ansiedlung von Globus ausgesprochen.  Das gefiel offenbar nicht allen Ausschussmitgliedern. Der Erhalt des Neefepark habe nie zur Diskussion gestanden, kritisierten sie die Formulierung der Petition. Das sahen viele Menschen offenbar anders. Sie fürchten im Falle einer Nichtansiedlung von Globus und dem Weggang von Klee den Tod des Neefeparkes auf Raten.

Stimmen unserer Leser

Empört von den ursprünglichen Plänen der Stadtverwaltung  zeigt sich auch Karsten Hähl aus Stelzendorf: „Wenn  man kein verkehrsgünstiges, attraktives Einkaufszentrum haben will,  hätte man dies vor ca. 20 Jahren vor der Entstehung des Neefeparkes entscheiden müssen.“   Viele Leser weisen auch die Konkurrenz zur Innenstadt zurück. Fehlende und teure Parkplätze machten dort das Einkaufen unattraktiv – nicht Alternativen wie der Neefepark.

Fehler in 90ern gemacht
J. Mosch schreibt:  „Ich kann nur der wiedergegebenen Meinungen der Händler im Neefepark zustimmen. Mit einer solchen Reglementierung  mit Berufung auf „zentrenrelavantes Kernsortiment“ geht doch die Verwaltung und die Stadträte unserer Stadt an der Realität vorbei. Dieses Kernsortiment wird nur dort gekauft, wo auch das Umfeld stimmt und das stimmt eben in Chemnitzer Stadtzentrum nicht. Die Fehler wurden Anfang der 90er Jahre gemacht als die Einkaufsflächen auf der „Grünen Wiese“ befördert worden sind und die Kommune die Hand offen hielt, um die Grunderwerbssteuer zu kassieren, anstatt das Zentrum gelenkt zu entwickeln. Das sehen wir heute noch am Brühl, wie dieser niedergewirtschaftet wurde.“

Globus wäre Segen
Peter Bochmann: „Für uns Grünaer ist der Neefepark schnell zu erreichen und bietet reichlich kostenlose Parkmöglichkeiten.  Leider hat der Park mit Schließung des toom-Marktes und weiterer Geschäfte seine Attraktivität verloren, da wäre der Einzug von Globus ein Segen für das Gebiet.  Im übrigen bedroht nicht der Neefepark oder Globus die Innenstadt sondern die täglichen Meldungen über Schlägerein und Kriminalität.“

Bürger ernst nehmen
Nicht ernst genommen fühlt sich auch Ulrike Lippmann: „In keiner Stadt wird so an den Bürgern vorbei entschieden wie in Chemnitz“, kritisiert sie.