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Artikel von: Uwe Wolf
09.10.2016

Wir tun was für Kinder

Fühlen sich wohl, die Kinder der städtischen Kindertagesstätte „Spielhaus Groß und Klein" auf dem neuen Spielplatz an der Flöhaer Lessingstraße. Foto: Uwe Wolf
Fühlen sich wohl, die Kinder der städtischen Kindertagesstätte „Spielhaus Groß und Klein” auf dem neuen Spielplatz an der Flöhaer Lessingstraße. Foto: Uwe Wolf

Flöha/Mittweida. “Kinder sind unsere Zukunft”. Der Satz fällt in der Politik oft, wenn es um Investionen im Bereich der Kinder udn Jugendlichen geht. Sowohl Bundes-, Landes-, Kreis- und Kommunalpolitiker bedienen sich gern dieses Satzes. In manchen Fällen steckt dann nichts dahinter. In einigen Fällen wird aber auch richtig Geld angepackt, um etwas für die Kinder zu tun. Ein Beispiel dafür ist Flöhe. Dort konnte jetzt nach einer Bauzeit von acht Wochen der neue Spielplatz an der Lessingstraße neben dem Festplatz fertiggestellt und eingeweiht werden..

Gleich zur Eröffnung konnten die ersten Kinder die Spielgeräte in Besitz nehmen. Darunter waren auch Kinder der städtischen Kindertagesstätte „Spielhaus Groß und Klein”. Mit einem kleinen Programm zum Thema Zirkus sorgten die Kinder für eine gelungene Spielplatzeröffnung. “Besondere Attraktionen auf dem Spielplatz sind neben mehreren kleinen Spielgeräten der Kletterelefant, ein begehbarer Zirkuswagen und ein Kletterzelt”, so Oberbürgermeister Volker Holuscha.”Verschiedene Sträucher und eine Wildblumenwiese runden das Spielplatzgelände ab.”

Nach einem Ideenwettbewerb zur “Neuordnung der Freifläche Lessingstraße/Bahnhofstraße” im vergangenen Jahr wurde aus drei verschiedenen Varianten der Wettbewerbsbeitrag “Zirkusplatz Flöha – Theater der Träume” von der Planungsfirma sLandArt, Stefan Leiste, LandschaftsArchitektur aus Chemnitz vom Stadtrat ausgewählt. Gleichzeitig erhielt das angrenzende Ehrenmal ein zeitgemäßes und nunmehr auch würdiges Aussehen. Die Gesamtkosten für beide Vorhaben beliefen sich auf 130.000 Euro. Gefördert wurde das Projekt durch das Förderprogramm “Stadtumbau Ost” mit knapp 87.000 Euro.

Die abgeschlossenen Baumaßnahmen sind der erste Teil der kompletten Neugestaltung des Festplatzes. Die weiteren Arbeiten erfolgen nach dem Neubau der “Stegbrücke”, weil dafür der Platz als Baustelleneinrichtung benötigt wird.

In Mittweida plant die Stadt ebenfalls zwei Spielplatzbauten. Diese sollen in der Schwanenteichanlage entstehen. Wie Stadtplaner Rico Ulbricht informierte, entstehen “Energiespielplätze“ in der Schwanenteichanlage. Der Kleinkinderspielplatz am Schwanenschlösschen wird auf der südöstlichen, dem Wasser abgewandten Gebäudeseite positioniert. Er ist vorrangig den kleineren Kindern, Altersgruppe bis ca. 10 Jahre, vorbehalten. Thema des Spielplatzes ist u.a. die spielerische Vermittlung von einheimischen Laubgehölzen. Wie sieht ein Eichenblatt aus? Woran erkennt man eine Kastanie? Schon bald werden die Kinder erkennen, dass jedes Blatt anders geformt ist und zu welchem Baum es gehört. Eichenrutsche, Buchennest, Kastanienwippe und Kletterahorn sind Spielgeräte aus vorwiegend Robinienholz mit markanten Gummiapplikationen in Form der unterschiedlichen Blätter.

“Ein kleines Baumhaus und ein Hochsitz können erkundet werden und durch das Drehen einer Kurbel bringen die Kinder die Hausbeleuchtung selbst zum Leuchten. Den Höhepunkt der Anlage bildet die Energiebaustelle, die besonders das Rollenspiel fördern soll”, erläuterte Rico Ulbricht. “Über Seilwinde, Sandkippe, Förderband und Schaufelrad können Materialien transportiert werden.” Ergänzt wird das Angebot durch den benachbarten Rohstofflagerplatz, wo kleinere Holzstämme, Äste und Zweige gesammelt, gestapelt und mit Gummi-Säge und -Axt bearbeitet werden können. Informationen zum Thema Energiegewinnung werden hier somit erfahrbar gemacht. Zum Spielerischen Wettbewerb lockt die Eichelwurfscheibe. Wenn im Herbst die ersten Eicheln fallen, kann das Eichelwurfspektakel beginnen – wer trifft am besten? Und wer wusste, dass Blätter auch atmen können, obwohl sie keine Nase und keinen Mund haben? Diese und viele weitere Dinge erfahren die Kinder an den einzelnen Spielgeräten, z. B. der „Klimakuh“.

Durch den Bau des Kinderspielplatzes sowie einer möglichen Erweiterung der Außengastronomieflächen am Spielbereich wird die Aufenthaltsqualität und Anziehungskraft des Schwanenschlösschens deutlich erhöht.

Der neue Jugendspielplatz entsteht anstelle des bestehenden, aber bereits in die Jahre gekommenen Spielplatzes im südwestlichen Bereich der Schwanenteichanlage. Er ist vorrangig für größere Kinder und Jugendliche, Altersgruppe 8 – 16, konzipiert. Die einzelnen Spielgeräte thematisieren besonders die Bewegungsenergie und die Sinneserfahrungen, die dabei gemacht werden können. Schwingen, Schweben, Hängen, Kreisen – ja sogar Abheben ist hier möglich. Optisch fügt sich der Spielbereich harmonisch in die von Altbäumen geprägte Parkkulisse ein. “Das Grundgerüst bildet der Energiewald – ein Stangenwald aus bis zu 3 m hohen Holzstangen. Zwischen den Stangen sind die einzelnen Spielgeräte aufgespannt, zum Teil hängen sie wie Blätter in den Bäumen”, erklärte der Stadtplaner. Die Drehende Energie sei eine schräge Drehscheibe, die zum einem sehr deutlich die Fliehkraft spüren lässt und zum anderen mit Hilfe eines Generators Strom erzeugt.

Dieser wird direkt für eine Effektbeleuchtung verbraucht. Die hangelnden Stangen sind als eine Kletterstrecke mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden konzipiert. Über Balancierseile in verschiedenen Höhen verbunden, kann man sich durch den Stangenwald hangeln. Ein Trampolin u. ein interaktives Schaukelgerät ergänzen das Angebot. Besonders für ältere Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene sind einige interessante Informationen zu Themen wie Energiebilanz, Stadtklima oder Nachhaltigkeit versteckt. Der Ökologische Fußabdruck, ein im Platzbelag integriertes Element, ist ein weiterer Baustein in der Wissensvermittlung.

Die Maßnahme mit Gesamtbaukosten von ca. 250.000 Euro ist ein Teilprojekt zur Nachhaltigen Entwicklung des Fördergebietes „Schwanenteich bis Goethehain“, welches über das Operationelle Programm des Freistaates Sachsen für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Zeitraum von 2014 bis 2020 finanziell unterstützt wird. uw