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Artikel von: Sven Günther
12.06.2020

Wirksamer Wumms?

Helge Leonhardt. Foto: Foto Atelier Lorenz

Wirksamer Wumms? Leonhardt: Offen gestanden bin ich konsterniert!

Von Sven Günther
Region. Wumms! Vizekanzler und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) beschrieb das Corona-Konjunkturpaket der Regierung boulevardesk mit einem knackigen Satz: „Wir wollen mit Wumms aus der Krise.“
Es ist ein 130-Milliarden-Euro-Wumms, der in den nächsten Jahren für gewaltigen Nachhall sorgen wird.

So sieht es jedenfalls Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und sagt: „Deutschland ist ein starkes Land und trotzdem gilt: Was wir an Geld ausgeben, muss von den Menschen erwirtschaftet werden. Und 130 Milliarden Euro sind sehr viel Geld. Eine Belastung, die es in den nächsten Jahren zu schultern gilt.“

Auch die Senkung der Mehrwertsteuer sieht er kritisch, meint: „Man kann sich über die Wirkung streiten.“ Er kritisiert weiter: „Ich finde auch, wenn man die Wirtschaft nach oben ziehen will und die Automobil-Industrie betrachtet, kann man sich nicht nur auf die Elektromobilität konzentrieren. Das ist mit Sicherheit ein Schwachpunkt.“

Aber es gibt auch Lob vom Ministerpräsidenten: „Es ist ein sehr wichtiger Schritt zur Stabilisierung der Unternehmen. Sie brauchen Eigenkapital und Liquidität. Das schafft dieses Konjunkturprogramm, und zwar in der Breite.“ Auch die Hilfe für Kommunen durch den sächsischen Schutzschirm und die Unterstützung durch das Konjunkturprogramm des Bundes wird von Kretschmer positiv bewertet.

Hier lesen Sie die Meinung von Helge Leonhardt, Präsident des FC Erzgebirge Aue und Chef der Leonhardt-Group.

„Es ist vollkommen richtig und elementar wichtig, dass die Politiker versuchen, die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Das ist ja auch ihr Job, für den sie gut bezahlt werden. Einige Dinge im Konjunkturpaket sind auch vollkommen in Ordnung. Allerdings bin ich der Meinung, dass an einigen wesentlichen Punkten nachgebessert werden muss, hoffe da auch auf den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer.
Offen gestanden bin ich konsterniert, wenn ich sehe, mit welcher Ignoranz die SPD-Spitze die Interessen der Arbeiter in Deutschland betrachtet. Zudem ist es kompetenzlos und von Polemik getrieben.
Die Kaufprämie hätte zwingend auch für Verbrennungsmotoren kommen müssen. Hier stehen die Menschen am Band, die durch die Haltung der SPD Spitze möglicherweise bald schon vor dem Arbeitsamt stehen werden. Die Gewerkschaften schlagen ja auch schon Alarm. Es geht nicht um die Autobosse, wie die SPD Arbeiterpartei denkt, es geht um die Arbeiter!!!
Die Automobilindustrie ist die Kernindustrie in Deutschland, an der tausende Arbeitsplätze auch in Zulieferfirmen, Stahl und Aluminium Industrie, Elektrotechnik Industrie u.v.a.m. hängen. Dass Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken diese eklatanten Fehler machen und damit die Menschen im Stich lassen, wird sich zur nächsten Wahl sicher rächen.
Auch die Senkung der Mehrwertsteuer wird meiner Meinung nach verpuffen. Im Gegenteil: Sie verursacht einen riesigen Verwaltungsaufwand bei Firmen, Händlern und Verwaltungen und ob diese Mehrwertsteuer Senkung weitestgehend durchgereicht wird bezweifle ich.
Es wäre besser gewesen, den Menschen direkt Geld in die Hand zu geben, um Konsumieren zu können oder Kaufprämien nicht nur auf Autos sondern auf eine große Auswahl an einer Vielzahl von Produkten auszuloben.“