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Artikel von: Uwe Wolf
04.03.2024

Wo Erich Kästner zu Gast war

Franziska Wetzel, Marcel Rogau, Karsta Hönicke (v.l.n.r.) sowie Kinder der Erich-Kästner-Grundschule an der neuen Erinnerungstafel am Gebäude Leipziger Straße 7 in Penig. Foto: Uwe Wolf

Erinnerungstafel am Haus seiner Großeltern in Penig enthüllt

Penig. Pünktlich zum 125. Geburtstag des Autors, Publizisten und Drehbuchautors Erich Kästner wurde am Haus mit der Nummer sieben in der Leipziger Straße in Penig eine Gedenktafel angebracht. In diesem Haus, das heute den Laden des www.antikspielzeug. com beherbergt, lebten einst die Großeltern von Erich Kästner. Der Autor selbst war als Kind oft bei seinen Großeltern zu Gast. „Als wir das Haus 2021 gekauft haben war uns darüber nichts bekannt. Wir wussten nur, dass die Großeltern von Kästner einmal in der Stadt gelebt haben, aber nicht, dass es unser Haus war“, sagte Franziska Wetzel, die Lebensgefährtin von Marcel Rogau, den Antikhandel betreibt. Karsta Hönicke, die in Penig Karstas kleines Kino betreibt, rief dann bei den neuen Hauseigentümern an und erklärte, dass das Gebäude Leipziger Straße 7 einst das Wohnhaus der Großeltern war.

Der Autor, Publizist und Drehbuchautor Erich Kästner im Jahre 1961. Foto: Basch CC0

Nicht die erste Erinnerungstafel

Hier wohnten sie und hatten in einem Anbau auf der Hofseite eine Tischlerwerkstatt. „Ich habe mehrere Tage benötigt, um das zu recherchieren. Über das Archiv und das Brandregister bin ich fündig geworden“, erklärte Karsta Hönicke. „Wir haben während der Sanierung des Gebäudes sogar Spielzeug aus der Kinderzeit von Erich Kästner gefunden. Ob er selbst damit gespielt hat, ist nicht bekannt, aber es stammt aus jener Zeit“, informierte Marcel Rogau, der fi ndet, dass Antikspielzeug und Erich Kästner gut zusammen passen. Erich Kästner selbst beschreibt in seinem Buch „Als ich ein kleiner Junge war“ nicht nur seine Familiengeschichte, sondern schreibt auch über das Haus seiner Großeltern in Penig. Die Tischlerei ging übrigens in Konkurs. Das Haus wurde versteigert,. Die Versteigerung erfolgte in jenem Gebäude, das heute die Erich-Kästner Grundschule ist. Drei Erinnerungstafeln gibt es bereits in der Stadt Penig. Nun kam die Tafel Nummer vier hinzu.

Franzisa Wetzel Marcel Rogau und Karsta Hönicke (v.l.n.r.) bei der Enthüllung der Erinnerungstafel. Foto: Uwe Wolf

aut Karsta Hönicke gab es einen Spender, der Geld für die Erinnerungstafeln gab. Erich Kästner ist in der heutigen Zeit wieder sehr aktuell. „Er war gegen Krieg und sorgte sich um den Frieden. Kästner hatte Probleme mit den Nazis, erhielt sogar zeitweise Berufsverbot“, erklärte sie. „All das erinnert mich an die heutige Zeit. Die Leute sollten sich viel mehr mit Kästner beschäftigen.“