Start Chemnitz Zahlreiche Veranstaltungen rund um den Chemnitzer Friedenstag
Artikel von: Redaktion
28.02.2018

Zahlreiche Veranstaltungen rund um den Chemnitzer Friedenstag

OB Barbara Ludwig (l.) und Sabine Kühnrich von der Arbeitsgemeinschaft Chemnitzer Friedenstag mit dem Veranstaltungsplakat. Foto: Cindy Haase

Chemnitz. „Frieden ist alles andere als selbstverständlich“, weiß Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. Vor allem Kinder seien immer Opfer. Aus diesem Grund stünden die Kleinsten als Opfer von Kriegen in diesem Jahr im Mittelpunkt des Chemnitzer Friedenstages. Dieser wird am 5. März begangen, aber das umfangreiche Programm bietet bereits seit Dienstag und noch bis zum 30. März zahlreiche Veranstaltungen in der ganzen Stadt.

Im Vorfeld des diesjährigen Friedenstages hatte die Stadt Zeitzeugen aufgerufen, ihre Erinnerungen und Geschichten einzureichen. „Rund 50 Chemnitzer haben sich bei uns gemeldet“, freut sich OB Ludwig. „Das ist ganz sehr berührend“, sagt sie emotional. Schon in der vergangenen Woche traf sie sich mit 35 dieser Menschen zum Kaffeetrinken und hörte sich zwei Stunden deren persönliche Geschichten an. „Die Erinnerungen sind nach wie vor ganz intensiv“, staunte das Stadtoberhaupt ob der gehörten Geschichten. Auch andere Chemnitzer können am Schicksal teilhaben. In Video- und Audioaufnahmen kommen die ehemaligen Kriegskinder zu Wort. Das fertige Werk kann am 5. März um 15 Uhr unter dem Titel „Kinder im Krieg“ im Stadtverordnetensaal bestaunt werden.

Am 5. März verwandelte sich der gesamte Neumarkt von 11 bis 21 Uhr in eine Gedenk- und Aktionsstätte, zu deren Höhepunkten sicher um 18 Uhr die Kundgebung „Blumen und Ruinen – Trümmerfrauen und wir als Kriegskinder“ zählt. 11.30 Uhr wird die Stele „Kinder im Krieg“ eingeweiht. An der Turnstraße in der Nähe des Südbahnhofes, wo eines von vielen Wohnhäusern am 5. März 1945 ausbrannte, erinnert heute eine Stele daran, wie schrecklich Krieg ist und wie Kinder unter Krieg leiden.

Drei Zeitzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg kommen zu Wort. Stephan Tanneberger erlebte den Luftangriff als fast 10-jähriges Kind in der Turnstraße gemeinsam mit seiner Mutter und dem 14-jährigen Bruder. Karl-Heinz Kleve war 13 alt und wohnte auf dem Kaßberg. Er wurde mit seiner Familie im Keller verschüttet und konnte sich durchs Nachbarhaus befreien. Auch Justin Sonder, Ehrenbürger der Stadt, verlor sein Zuhause in Chemnitz im Zweiten Weltkrieg.

Er wurde 1943 festgenommen und nach Auschwitz deportiert. Als einer der wenigen Überlebenden kehrte er nach dem Krieg nach Chemnitz zurück. An der Stele können per Knopfdruck die Geschichten der Kriegskinder angehört werden. Eingeweiht wird am gleichen Tag um 14 Uhr auch der Friedensplatz vor dem neuen Technischen Rathaus.ch

Service
Das Programm finden Sie unter www.chemnitzer-friedenstag.de