Start Chemnitz Zukunft des Neefepark Chemnitz in Gefahr
Artikel von: Redaktion
17.08.2016

Zukunft des Neefepark Chemnitz in Gefahr

Centermanagement, Werbegemeinschaft und Geschäftsinhaber kämpfen für den Erhalt. Christian Kempkes, Sven Wendel, Manfred Haendly, Dieter Tänzer, Petra Arnold, Elma Werner, Jeanet Neubert, Ilona Mende (v.l.n.r.) Foto: oha
Centermanagement, Werbegemeinschaft und Geschäftsinhaber kämpfen für den Erhalt. Christian Kempkes, Sven Wendel, Manfred Haendly, Dieter Tänzer, Petra Arnold, Elmar Werner, Janet Neubert, Ilona Mende (v.l.n.r.) Foto: oha

Chemnitz. Janet Neubert, Inhaberin des Geschäfts „NATURlounge“, ist maßlos empört. Was sie in der Ratsvorlage der Stadt Chemnitz lesen musste, die am kommenden Dienstag dem Planungs- Bau- und Umweltausschuss vorliegt, schlage dem Fass den Boden aus. „Die Zukunft des Neefeparkes ist bedroht. Wir hoffen, dass die vielen Kunden aus dem Umland und die Chemnitzer den Park mit uns gemeinsam retten.“ Sie ruft alle auf, sich an der Petition zur Rettung des Neefeparkes zu beteiligen.
In der Vorlage entwickelt die Stadtverwaltung sozusagen das Ziel, das Einkaufszentrum  Neefepark künftig teilweise in ein Gewerbegebiet umzuwandeln. „Durch die gute Anbindung an das überregionale Bundesstraßen- und Bundesautobahnnetz und die umgebenden Gewerbegebiete bietet sich die schrittweise Umnutzung zu einem Gewerbegebiet an“, heißt es.

Als erster Schritt dafür soll nach der Schließung des Gartenmarktes Klee zum Jahresende kein neuer Gartenmarkt mehr möglich sein. „Danach gilt die Festsetzung eines Gewerbegebietes .… mit Ausschluss von Einzelhandel aller Art“, steht in der Beschlussvorlage.
Doch die Geschäftsinhaber wollen sich wehren. Sie sind sicher, dass der Neefepark eine Existenzberechtigung hat.  Vor allem, weil jetzt ein Investor da ist, der den Globus-Markt und einen Elektronikhandel mitbringt.

Die Stadt will mit ihrer Beschlussvorlage das Sortiment von Globus stark reglementieren. Es heißt hier: „Für das SB-Warenhaus erfolgt eine Begrenzung der zentrenrelevanten Kernsortimente, auf Basis der Chemnitzer Liste, von maximal 10 % der Gesamtverkaufsfläche.“ Die gesamte Verkaufsfläche soll auf 5.632 Quadratmeter  begrenzt werden, was der bis dato tatsächlich genutzten Fläche entspricht. Globus liegt in seinen anderen Märkten üblicherweise über beiden Kennziffern. „Im Neefepark gibt es viele einheimische Händler. Wir bedrohen die Innenstadt nicht, die meisten unserer Kunden kommen aus dem Umland.  Wir haben die Durststrecke nach der Schließung des Toom-Marktes überstanden und wollen neu durchstarten“, sagt Ilona Mende vom „Vom Fass“. So sehen es auch die anderen Geschäftsinhaber des Neefeparkes.

Sie haben keine Angst vor Globus. „Globus hat den Mietvertrag unterschrieben“, bestätigt Manfred Haendly, Senior Center Manager. Auch für den Gartenmarkt gebe es einen namhaften Gartencenter-Betreiber, der auch alle 20 Klee-Mitarbeiter übernehmen würde. „Wir haben derzeit rund 300 Beschäftigte im Neefepark. Wenn mit der Ansiedlung von Globus auch alle jetzt freien Flächen besetzt sind, kommen wir auf rund 600 Leute.“ Besonders ärgert es ihn, dass die Stadt das Konzept des neuen Investors nicht  beachte.
„Mit der Petition wollen wir erreichen, dass die Beschlussvorlage zurück gezogen und mit dem Investor und Globus gesprochen wird“, fordert auch Apotheker Elmar Werner. Globus biete allen „Kleinen“ weiterhin Platz und die jetzige Fläche des Centers werde nicht erweitert. Es gebe nur eine Umplanung der Mall und des Eingangs sowie der Mietflächen.

Sven Wendel von der Lederpalette Wendel bringt es auf den Punkt: „Andere Städte würden danach lechzen, einen Globus zu haben. Chemnitz sollte froh sein, dass an der viel befahrenen Autobahn ein solcher Anziehungspunkt entsteht, der Besucher zum Stopp einlädt und damit auch in das Zentrum  locken könnte.“

Von Brigitte Pfüller

Petition
Die Petition ist zu erreichen unter https://www.openpetition.de/petition/online/erhalt-des-neefeparkes-ansiedlung-von-globus-medimax
Bis zum Mittwoch hatten sich bereits über 1.400 Unterstützer registrieren lassen. 2.500 Unterstützer sind bis zum 21. August nötig, damit  das Portal openPetition von den zuständigen gewählten Vertretern eine Stellungnahme zur Petition einholt.

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