Start Chemnitz Zukunft für Filmnächte Chemnitz ungewiss
Artikel von: Judith Hauße
07.07.2022

Zukunft für Filmnächte Chemnitz ungewiss

Programmbeirat Stefan Tschök, Astrid Eberius (eins energie), Martin Weidhas (VW Chemnitz), Festivalleiter Michael Claus und Anna Gadringer freuen sich auf die 12. Chemnitzer Filmnächte. Foto: Judith Hauße
Von Judith Hauße
Programm für dieses Jahr steht in den Startlöchern – Was passiert ab 2023?

Dass die Filmnächte dieses Jahr vom 15. Juli bis 3. September auf dem Theaterplatz stattfinden, steht fest. Ungewiss hingegen bleibt deren Zukunft. Und das, obwohl hinter Festivalleiter Michael Claus und seinem Team bereits schon jetzt herausfordernde Zeiten liegen. „Die Planungen werden nicht einfacher, im Gegenteil“, sagt er mit Blick auf die letzten zwei Pandemiejahre, die aktuellen Preissteigerungen sowie den Liefer- und Ressourcenschwierigkeiten. Neben den erschwerten Produktionsbedingungen macht zudem die Unsicherheit bezüglich künftiger Filmnächte auf dem Theaterplatz aufgrund fehlender vertraglicher Voraussetzungen die Organisation zur Herausforderung. Bis 2023 bestehe laut Claus noch ein Vertrag für den Theaterplatz. Was danach kommt, bleibt unklar.

Der Festival-Chef: „Von der Stadt Chemnitz haben wir bislang nicht die Unterstützung, die wir bräuchten.“ Auf Nachfrage von WochenENDspiegel bei der Stadt heißt es: „In Gesprächen mit dem Veranstalter wurde bereits mehrfach angesprochen und betont, dass die Son­dernutzung für den Theaterplatz maximal für die Jahre 2022/2023 verlängert werden kann.“ Ab 2024 werde einer der wichtigsten und repräsentativsten Plätze der Stadt Chemnitz für Verwendungen im Rahmen „Kulturhauptstadt 2025“ vorzuhalten sein, wie eine Sprecherin der Stadt erklärt. Auf die Frage hin, ob sich die Stadt eine Zusammenarbeit in Hinblick auf das Kulturhauptstadtjahr vorstellen könne, bekam WochenENDspiegel keine Antwort.

Zählen kann Festival-Chef Michael Claus dagegen auf seine langjährigen Partner, wie Volkswagen Automobile Chemnitz, eins energie und Radeberger. „Die halten uns auch für 2022 die Treue.”
Ohne die Filmnächte würde etwas im Veranstaltungskalender in Chemnitz fehlen, ist Stefan Tschök, Mitglied im Programmbeirat der Chemnitzer Cineasten sicher. Insgesamt 300 Filme hat er gemeinsam mit seinem Team für die diesjährige Ausgabe zusammengestellt. Zur Auswahl standen rund 700 Filme. Etwa 170 wurden angeschaut. „Wir haben auch diesmal sehr darauf geachtet, dass wir eine breite Vielfalt gefunden haben, die für jeden etwas bereithält“, so Tschök. Seine persönlichen Favoriten: „The French Dispatch“, „Helden der Wahrscheinlichkeit“ und „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“.

Den Auftakt unter den Filmen macht am 15. Juli aber kein geringerer als Mr. 007. Der Action-Blockbuster „James Bond 007 – Keine Zeit zu sterben” eröffnet die Filmnächte Chemnitz. Unter anderem wechseln sich außerdem „Top Gun: Maverick”, „Matrix Resurrections” oder „The Batman” mit Oscar-nominierten und -prämierten Dramen wie „House of Gucci”, „Belfast”, „Licorice Pizza”, „Dune” oder „King Richard” ab. Nur wenige Wochen nach dem Kinostart ist man zudem „Elvis”, „Jurassic World: Ein neues Zeitalter” oder „Lightyear” auf dem riesigen Air-Screen auf dem Theaterplatz zu sehen. Neben den Filmen können auch dieses Jahr wieder Live-Gäste auf dem Theaterplatz erlebt werden, wie etwa Hannes Koch am 25. Juli, Protagonist in „Blown Away – Music, Miles and Magic” im Rahmen der montags ausgestrahlten Filme der Outdoor- und Dokureihe TERRA.

Andererseits können die Filmnächte Chemnitz aber auch zu den Filmvorführungen von „Monsieur Claude und sein großes Fest” mit Schauspieler Jochen Hägele (Sonntag, 24. Juli) oder von „Alles in bester Ordnung” mit Regisseurin Natja Brunckhorst (Sonntag, 7. August) prominente Vertreter der deutschen Filmbranche auf dem Theaterplatz begrüßen. „Vielleicht wird auch Corinna Harfouch da sein, die Gespräche laufen“, sagt Claus.

Musikalisch wird es mit drei Live-Solo-Acts: Am 23. Juli ist Chris de Burgh mit seiner Solotour auf dem Theaterplatz. Am 4. August kommt Zaz, die gegenwärtig wohl erfolgreichste Vertreterin des neuen französischen Chanson. Und am 6. August ist die georgisch-britische Sängerin, Songwriterin und Musikerin Katie Melua zu Gast.
Tickets und Programm unter www.filmnaechte-chemnitz.de