Start Vogtland Zurück in Deutschland
Artikel von: Judith Hauße
20.01.2023

Zurück in Deutschland

Eric Frenzel ist zurück in Deutschland. Für seine Kolumne bei WochenENDspiegel nimmt er sich kurz vor dem Wettkampf in Klingenthal noch einmal einen ruhigen Moment. Foto: privat

Wenn an diesem Wochenende der Weltcup der Nordischen Kombinierer in Klingenthal stattfindet, wird auch er natürlich dabei sein: Eric Frenzel. Ursprünglich war der Wettkampf bereits am vergangenen Wochenende geplant gewesen. Aufgrund des ausbleibenden Schnees musste dieser jedoch kurzerhand abgesagt werden. Nun die Kehrtwende. Klingenthal springt für das französische Chaux Neuve ein, wie der Weltverband FIS bestätigte.

Eric Frenzel fuhr deshalb ins österreichische Seefeld, wo er trainieren konnte. Von seiner Vorbereitung im schneereichen Österreich und die Zeit danach, erzählt er in seiner neuen Kolumne für WochenENDspiegel:

Seefelder Trainingsurlaub

von Eric Frenzel

Flossenbürg – heute 8.30 Uhr, gestern bin ich aus Seefeld zurückgekehrt, nachdem ich nun eine Woche dort zunächst allein, später mit der gesamten Mannschaft trainiert habe. Ich kann sagen, dass der Aufenthalt in Österreich mir sehr gutgetan hat. Während ich zu Beginn meines Trainingslagers auf mich allein gestellt war und mich so ganz und gar dem Laufen widmen konnte, stand mit der Mannschaft das Sprungtraining im Vordergrund.

Beim Laufen stand die Grundlagenausdauer auf der Agenda, die Umfänge habe ich letztlich auf den Saisonhöhepunkt, die Weltmeisterschaften ausgerichtet und so langsam komme ich in der Loipe in Schwung. Ernährungstechnisch habe ich mich wieder dem tierischen Eiweiß zugewendet, was ich in der Loipe auch positiv spüre. Ich habe große Einheiten abspulen können und das in schönster Winterlandschaft, was auch seinen Nutzen hatte: es war gut für die Seele!

Als dann die Mannschaft in Seefeld ankam, wechselte ich von meiner Ferienwohnung in das Mannschaftshotel und arbeitete fortan an meiner Sprungperformance. Ich mag die Seefelder Schanze und konnte auch hier einige Optimierungen in der Sprungphase, die wir uns schon vorher ausgeguckt hatten, gut umsetzen. Mit den Sprüngen war ich tatsächlich sehr zufrieden, so dass diese letztlich auch eine sehr gute Vorbereitung für das anstehende Triple in Seefeld waren.

So gehe ich jetzt aus einer intensiven Vorbereitung heraus, gestärkt nach Klingenthal.

Von Flossenbürg wähle ich ins Vogtland die Route über Waldsassen und Eger durch Tschechien, die mir seit Jahren, ob nach Klingenthal oder nach Oberwiesenthal sehr vertraut ist. In einer guten Stunde werde ich im Landgasthof „Zwota“ erwartet, der seit geraumer Zeit unser Mannschaftquartier ist.

Ich freue mich auf Klingenthal sehr und bin dankbar dafür, dass der Wettergott offensichtlich ein Sachse ist. Leichter Schneefall und Kälte haben die Ausgangslage für den Heimweltcup sich so entwickeln lassen, dass die vielen Helfer darauf aufbauen und Schanze und Loipe gut präparieren konnten. Im Mannschaftshotel wird es diesmal etwas turbulenter als sonst zugehen, stellt Deutschland auf Grund der sogenannten „nationalen Gruppe“ beim Heimweltcup einen 11-Mann- umfassenden Kader – eine schlagkräftige Truppe!

Ich will angreifen und ich habe die Grundlagen dafür in Seefeld gelegt. Die bevorstehenden Weltcups in Klingenthal, Seefeld, Oberstdorf und Schonach – vor allem bei den Heimweltcupstandorten, wo mir Schanzen und Loipen immer gut gelegen haben – will ich nutzen, um mich nachhaltig für die Weltmeisterschaften in Planica zu empfehlen.

Nach guter Fahrt rolle ich in dem engen Klingenthaler Tal auf den Parkplatz des Hotels, wo Tristan Sommerfeldt und David Mach, die jungen, deutschen Wilden, mich schon begrüßen.

Herzliche Grüße

Eric Frenzel