Start Zwickau Zweites Leben für alten Schrank
Artikel von: Uwe Wolf
26.11.2015

Zweites Leben für alten Schrank

Museumsleiterin Anne-Sophie Berner und Restaurator Thomas Heinicke mit dem restaurierten Sammelschrank aus der Zeit um 1880. Foto: Uwe Wolf
Museumsleiterin Anne-Sophie Berner und Restaurator Thomas Heinicke mit dem restaurierten Sammelschrank aus der Zeit um 1880. Foto: Uwe Wolf

Lichtenstein. Das Lichtensteiner Museum ist um ein restauriertes Ausstellungsobjekt reicher. Dabei handelt es sich um einen Sammlungsschrank aus der Zeit um 1880. “Der Schrank war fast vergessen, weil er einfach als Möbelstück da stand”, sagte Museumsleiterin Anne-Sophie Berner. “Er war grau/gelb und unansehnlich. Wir dachten immer, er gehört zum Schneidernachlass. Aber er gehörte nicht dazu, sondern zum Museumsbestand.”

Der Freundeskreis des Museums der Stadt Lichtenstein ermöglichte die Restaurierung, die von Restaurator Thomas Heinicke durchgeführt wurde. -Seinen Worten nach wurden Schränke dieser Art einst nicht nur in Wohnungen eingesetzt, sondern auch in Apotheken, Schulen und Büros.

Der Schrank ist trotzdem etwas ganz Besonderes”, so Thomas Heinicke. “Die Verschließmechanik ist außergewöhnlich. Die Verschließung ist außen angebracht und die Beschläge haben Rokokoform. So was habe ich selbst noch nie gesehen.”

Allerdings war der Schrank in keinem sonderlich guten Zustand. Er wies starke mechanische Schäden auf, zum Beispiel im Dachbereich. Auch gab es Fehlstellen. Außerdem hatte Holzkorrosion eingesetzt, wobei sich das Holz auf Grund von Feuchtigkeit zersetzt. Im Sockelbereich wies das Möbelstück sogar Schimmelbildung auf. Und als wäre das nicht schon genug hatte auch schon der Holzwurm sein zerstörerisches Treiben im Holz begonnen.
Thomas Heinicke brachte den Schrank wieder auf Vordermann, beseitigte Schäden und Fehlstellen und sorgte für einen stahlblaue7grauen Anstrich. “Das ist die Originalfarbe. In der Zeit um 1880 gab es auch Stahlschränke. Mit der Farbgebung wurde damals versucht, diese zu imitieren”, erläuterte Heinicke. Dank dessen Arbeit ist der Schrank wieder sehenswert geworden und stellt nun wieder ein elegantes Möbelstück dar. uw