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Artikel von: Redaktion
15.01.2016

Zwickauer Museen: Was ist uns Kunst wert?

Max Pechstein ist ein Besuchermagnet: Kamen 2012 noch rund 7.400 Besucher in die Kunstsammlungen, waren es 2015 bereits knapp 12.600. Ein Grund ist sicherlich das 2014 eröffnete Max-Pechstein-Museum. Foto: Alice Jagals
Max Pechstein ist ein Besuchermagnet: Kamen 2012 noch rund 7.400 Besucher in die Kunstsammlungen, waren es 2015 bereits knapp 12.600. Ein Grund ist  sicherlich das 2014 eröffnete Max-Pechstein-Museum. Foto: Alice Jagals

Zwickau. Das Jahr 2015 ist längst Geschichte, doch die lebt bekanntlich in Museen weiter. Doch mal ehrlich: Wann waren Sie zuletzt in einem Zwickauer Museum? Es lohnt sich nämlich. Bis auf das August-Horch-Museum ist der Eintritt in den Häusern gratis. Lediglich Führungen oder sonstige spezielle Anlässe sind davon ausgenommen.

Von dem Angebot profitieren die Gäste bereits seit Juni 2013. Primärer Beweggrund war, die Museen für alle zu öffnen, unabhängig von Einkommen oder finanzieller Ausstattung des Einzelnen. Damals rechnete die Stadt mit Einbußen von durchschnittlich 60.000 Euro.

Doch seitdem hat sich einiges getan: Die Galerie am Domhof wurde fertig saniert und das Max-Pechstein-Museum wurde eröffnet. Bis auf das Robert Schumann Haus verzeichnen die Einrichtungen seit dem eine wachsende Besucherzahl, besonders in den Kunstsammlungen. Die Verwaltung zieht daher die Einführung der Eintrittsgelder wieder in Erwägung.

Im letzten Gebühren-Jahr, nämlich 2012, nahm die Stadt rund 55.000 Euro an Eintrittsgeldern ein. 2014 wären es 105.000 Euro gewesen.

Weder zum Besucherklientel noch zum Einzugsgebiet werden Statistiken erfasst. Somit ist auch schwer zu sagen, ob die Gäste „einfach mal reinschauen, weil es nichts kostet“, oder ob sie aus Interesse an einer bestimmten Sache ins Museum gehen. Das August-Horch-Museum verzeichnet kontinuierlich rund 75.000 Besucher im Jahr und das bei der Einnahme von Eintrittsgeldern.

„Besondere Publikumsmagnete waren „Hermann Hesse“ in den Kunstsammlungen, „Robert und Clara Schumann im internationalen Kinder- und Jugendbuch“ im Robert-Schumann-Haus, der „Sommersalon“ in der Galerie und die Weihnachtsausstellung in den Priesterhäusern“, sagt Kulturamtsleiter Michael Löffler.

Die Zahlen sprechen für sich. Doch Kultur kostet. Das wird immer so bleiben. Für ein Pechstein-Bild machte die Stadt, auch mit Hilfe von Sponsoren, durchaus einen sechsstelligen Betrag locker.

Rein Marketing technisch hat das Gratis-Angebot der Stadt gut getan. Dennoch wird im Rathaus derzeit überlegt, ob die Eintrittsgelder, zumindest teilweise, wieder eingeführt werden sollten, was sicherlich auch mit der gesamten Haushaltslage im Zusammenhang steht.